Mettmann Pflege für eine gute Nacht

Düsseldorf · Interview Koordinatorin Birgit Johann-Huppertz zum neuen Dienst der Diakonie und der Arbeiterwohlfahrt.

Mettmann/Erkrath/Haan Mit zehn Patienten startete am 1. November der neue Gute-Nacht-Pflegedienst von Diakonie und Arbeiterwohlfahrt seine Arbeit. Angeboten werden die Leistungen zunächst nur in Mettmann, Erkrath und Haan. Birgit Johann-Huppertz koordiniert die Arbeit von der Diakoniestation Haan aus.

Wie kamen Sie auf die Idee, einen Gute-Nacht-Pflege-Dienst in Mettmann, Erkrath und Haan einzurichten?

Birgit Johann-Huppertz Viele Menschen können auch zu Hause leben, wenn sie nachts Pflege oder Betreuung benötigen. Patienten, die im Tagdienst versorgt werden, können auch stundenweise oder die ganze Nacht Unterstützungsleistungen bekommen. Auf die Idee kamen wir durch Nachfragen von Patienten, die gerne später versorgt werden möchten, weil sie noch länger fernsehen würden, und auch von jüngeren Patienten, die noch in den Abendstunden an Aktivitäten teilnehmen wollen.

Wer kann die Nacht-Pflege in Anspruch nehmen und welche Leistungen werden geboten?

Johann-Huppertz Im Prinzip kann jeder dieses Angebot in Anspruch nehmen, auch wenn noch keine Pflegestufe vorliegt. Wir bieten Hilfestellung bei allen Leistungen der Grundpflege, alle Leistungen der Behandlungspflege wie Wundversorgung, Katheterpflege, Verabreichung von Medikamenten oder Injektionen sowie Kontrolle von Blutdruck, Puls oder Blutzuckerwerten etc. Unter anderem werden Leistungen der sozialen Betreuung individuell angepasst an den persönlichen Bedarf.

Wie viel kostet die Nachtpflege?

Johann-Huppertz Die Nachtpflege kann über die Pflegekasse (wenn Pflegestufe vorhanden) oder durch Privatzahlungen abgerechnet werden. Hier wird nach Pflegemodulen oder nach Stundensätzen abgerechnet, je nachdem, wie hoch der Betreuungsaufwand ist. Auch kann die Verhinderungspflege in Anspruch genommen werden. Medizinische Leistungen werden mit den Krankenkassen verrechnet.

Ist an einen Ausbau des Dienstes auch für andere Städte gedacht?

Johann-Huppertz Ja, es ist an einem weiteren Ausbau gedacht insbesondere in Ratingen, wo es einen großen Bedarf gibt. Die Expansion wird nur dadurch behindert, weil es leider einen Fachkräftemangel auf den Markt gibt. Darunter leiden nicht nur Pflegedienste, sondern auch die Patienten.

Welchen künftigen Bedarf sehen Sie in den nächsten Jahren für derartige Leistungen?

Johann-Huppertz Ich sehe einen großen Bedarf in den nächsten Jahren. Viele Menschen möchten ja gerne, solange wie es geht, in den eigenen Wänden wohnen bleiben. Und es wird ja, wie die Statistik zeigt, viel mehr ältere Menschen geben. Auch für jüngere Menschen mit Behinderungen wäre dieser Dienst hilfreich.

Kontakt Diakoniestation Haan: Tel. 02129 930531 Jürgen Fischer stellte die Fragen

(RP)
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