Wülfrath Kinder lernen Umgang mit Geld

Düsseldorf · Dagmar Peetz und Gudula Kohn in Wülfrath haben Lernhilfen zum Thema „Finanzkompetenz“ zusammengetragen.Sie sollen verhindern, dass junge Menschen in die Schuldenfalle tappen. Schüler lernen, sich den Verlockungen der Werbung zu widersetzen.

„Was tun, wenn am Ende des Geldes noch soo viel Monat übrig ist“, lautet der lockere Titel einer CD-Rom, die die „Schufa“ (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) für Jugendliche erstellte. Informativ und zielgruppenspezifisch in der Ansprache, passt sie nach Aussage von DRK-Schuldnerberaterin Dagmar Peetz nicht nur vom Titel her bestens zu den „Lernhilfen Finanzkompetenz“. Peetz und Gudula Kohn, Leiterin des Kommunalen Kinder- und Familienzentrums Ellenbeek, haben in großer Vielfalt Lernhilfen zusammengetragen.

Umworbene Konsumenten

Sie sollen präventiv und altersgerecht Wege aufweisen, mit Geld umzugehen – vom Kindergarten-Alter aufwärts. Damit sich beispielsweise später nicht einmal die Schuldenfalle auftut. Die Regel, „Über Geld spricht man nicht“, sei nicht mehr zeitgemäß, sagen Peetz und Kohn. Ganz im Gegenteil. Man könne nicht früh genug mit der Aufklärung beginnen. Kinder und Jugendliche sind heiß umworbene Konsumenten. Sie sind Betroffene von Armut. Sie erleben die Auswirkungen, wenn Eltern mit dem Einkommen nicht haushalten können.

Aus ihrem jeweiligen beruflichen Arbeitsumfeld wissen die Initiatoren des beispielhaften Projektes, wo viele Kinder und Eltern der Schuh drückt. Auf der Suche nach Lernhilfen, die sie Multiplikatoren an die Hand geben wollen, stellten sie fest, dass es unendlich viel Material gibt. Man muss nur die richtigen Leute ansprechen, in Internet und Fachzeitschriften suchen, Publikationen und Spiele sichten und für entsprechende Zielgruppen zusammenstellen. Peetz und Kohn machten sich die Mühe. Ob vom Ministerium für Umwelt, Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Banken-Verband, Sparkassenverlag, Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung und anderen mehr kam hervorragendes didaktisches Material. Zum Beispiel stellte das Ministerium für Projektarbeit mit Grundschülern zig Ordner, „Moki-Money & Kids“, zur Verfügung, der Sparkassenverlag „Kinder, Knete und Co“ zum Erwerb eines „Finanzpasses“. Mit Hilfe des zusammengestellten, breit gefächerten Materials lernen Kindergartenkinder spielerisch den Umgang mit dem Euro. Schüler erfahren in Rollenspielen und praktischer Umsetzung eine Menge über den Kreislauf des Geldes, über Verlockungen der Werbung, über das Auskommen mit dem Einkommen. Es gibt Informationen über kostengünstigen Umgang mit Handys, über Kredite, Online Banking, Lastschrift, Überweisungen.

Mit dem Projekt „Lernhilfen Finanzkompetenz“ wenden sich Peetz und Kohn an Multiplikatoren – Lehrer, Erzieherinnen, Mitarbeiter von Offenen Ganztagsgrundschulen und Jugendeinrichtungen. Ihnen wird ans Herz gelegt, von den Hilfen in ihren Einrichtungen Gebrauch zu machen.

(RP)
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