Erkrath Kunstrasenplatz muss saniert werden

Erkrath · Die Stadt Erkrath muss 420 000 Euro investieren. 2014 ist es so weit. Düsseldorf will sich nicht an den Kosten beteiligen.

 Der erste Kunstrasenplatz des SC Unterbach hat schon länger einige Flicken. Erst 2002 war er verlegt worden.

Der erste Kunstrasenplatz des SC Unterbach hat schon länger einige Flicken. Erst 2002 war er verlegt worden.

Foto: Dietrich Janicki

Das "Haltbarkeitsdatum" des Kunstrasenplatzes in Unterfeldhaus läuft ab: "Besonders im Torraum gibt es arge Stolperstellen", berichtet Ulrich Schwab-Bachmann, Leiter des Amtes für Schule, Sport und Kultur. "Sollte sich da ein Spieler verletzten, könnte unter Umständen die Stadt haftbar gemacht werden." 420 000 Euro würde die Sanierung kosten — und das für einen Platz, der überwiegend von einem Düsseldorfer Verein genutzt wird, nämlich vom Sport-Club Unterbach.

"Das ist so ein Relikt aus der Zeit, als Unterbach noch zu Erkrath gehörte", sagt Ulrich Schwab-Bachmann. Allerdings sind im SCU heute immer noch zur Hälfte Erkrather.

2002 wurde der Platz angelegt. Zehn bis 15 Jahren hält eine solche Anlage im Schnitt. Die Stadt Erkrath schlägt die Sanierung allerdings schon im nächsten Jahr vor. "Der Kunstrasen wurde sehr stark genutzt. Gerade auch im Hinblick darauf, dass der zweite Platz auf der Anlage am Unterfeldhauser Niermannsweg ein Ascheplatz war, der gerade in den Herbst- und Wintermonaten oftmals nicht bespielt werden konnte", erläutert die Verwaltung auf Anfrage der SPD. Dieser ältere Tennenplatz wurde im Jahr 2010 in einen Kunstrasenplatz umgewandelt. Seitdem werden beide Plätze ungefähr gleichmäßig genutzt, stellt die Verwaltung fest.

Bei dem zu sanierenden Kunstrasenplatz komme noch hinzu, dass es beim Granulat Mängel gab, die aber erst nach Ablauf der Gewährleistung auftraten. Außerdem sei die Pflege damals nicht optimal gewesen, "da bei diesem ersten Kunstrasenplatz im gesamten Stadtgebiet die Erfahrungswerte noch nicht vorlagen", so die Verwaltung weiter. Außer dem SC Unterbach trainieren in Unterfeldhaus jeweils einmal wöchentlich zwei Hobby-Mannschaften.

Der SC Unterbach zahlt an die Stadt Erkrath, wie alle anderen Fußballvereine der Gemeinde, kein Entgelt. Er muss jedoch an die Stadt Düsseldorf ein Sportstätten-Nutzungsentgelt in Höhe von jährlich 6000 Euro entrichten. Düsseldorf wiederum zahlt an Erkrath nach wie vor eine jährliche Miete in Höhe von 46 016 Euro.

Während sich die Landeshauptstadt bei der Errichtung des ersten Kunstrasenplatzes finanziell nicht beteiligt hatte, steuerte sie zu den Gesamtkosten des zweiten von 1,2 Millionen Euro den Löwenanteil von 900 000 Euro dazu. An der aktuellen Sanierung wollen sich die Düsseldorfer aber nicht beteiligen. Die Begründung: Trotz angespannter Haushaltslage wolle man schuldenfrei bleiben. Für die Stadt Erkrath, die noch nicht mal einen ausgeglichenen Haushalt hat, heißt das: Sie muss bluten. "Ob das die Politik so mitmacht, weiß ich nicht", sagt Ulrich Schwab-Bachmann. Über die Zukunft des Sportplatzes wird am Dienstag, 5. Februar, im Ausschuss ab 17 Uhr im Rathaus beraten.

(RP/rl)
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