Mettmann Dienst am Patienten

Mettmann · Während der Gesundheits- und Krankenpflegedienst an vielen Häusern schrumpft, hat das Krankenhaus Mettmann keine Probleme, Stellen zu besetzen. 2011 startet eine Kooperation mit der Mathias Hochschule Rheine.

 Sind im Evangelischen Krankenhaus Mettmann nicht nur auf Station, sondern auch im OP tätig (v.l.): Gesundheits- und Krankenpflegerin Anna Hackert, Auszubildende Melanie Sitar, OP-Pfleger Dieter Westhoff, Krankenpflegerin Jasmin Gehrmann und OP-Pfleger Holger Wenke .

Sind im Evangelischen Krankenhaus Mettmann nicht nur auf Station, sondern auch im OP tätig (v.l.): Gesundheits- und Krankenpflegerin Anna Hackert, Auszubildende Melanie Sitar, OP-Pfleger Dieter Westhoff, Krankenpflegerin Jasmin Gehrmann und OP-Pfleger Holger Wenke .

Foto: Dietrich Janicki

Die Zahl der Krankenhausärzte ist in NRW ist seit 2000 gestiegen, im Kreis Mettmann um immerhin 15 Prozent, so das Statistische Landesamt. Die Zahl der nichtärztlichen Beschäftigten einschließlich im Pflegedienst ist dagegen trotz steigender Patientenzahlen gesunken, und zwar um knapp neun Prozent. Das Mettmanner Krankenhaus hat gegen den Trend die Zahl der Stellen im Pflegedienst deutlich aufstocken können.

Dem Pflegedienst wird am Mettmanner Krankenhaus ein hoher Stellenwert eingeräumt, sagt Pflegedienstleisterin Antje Schmitt-Sieberichs. Sie ist froh, dass in Mettmann nicht wie in anderen Häusern am Pflegedienst gespart wird. Allerdings, räumt sie ein, hätten viele Krankenhäuser vor allem in Ballungszentren Schwierigkeiten, ihre Stellen überhaupt zu besetzen.

55 Auszubildende

Die Mettmanner haben früh begonnen gegenzusteuern und beschäftigen heute 240 Pflegedienstmitarbeiter. 55 Auszubildende lernen im Gesundheits- und Krankenpflegedienst. Viele von ihnen haben Aussicht, nach ihrem Abschluss übernommen zu werden.

Bereits acht der in diesem Jahr fertig werdenden 15 Auszubildenden haben die Zusage einer Festanstellung. Auch werden junge Kräfte aus anderen Häusern angestellt. Das Evangelische Krankenhaus Mettmann bildet im Verbund mit dem Solinger Lungenkrankenhaus Bethanien in Aufderhöhe aus.

In diesem Jahr startet das Mettmanner Krankenhaus in Kooperation mit der Mathias Hochschule in Rheine mit zwei Studenten einen neuen, dualen Studiengang. In vier Jahren erwerben die Absolventen die Ausbildung Gesundheits- und Krankenpfleger sowie den akademischen Abschluss Bachelor of Science.

Ein Grund, warum das Mettmanner Haus alle Pflegedienststellen besetzen kann, sieht die Pflegedienstleisterin in dem Umstand, dass seit Jahren über den eigenen Bedarf hinaus ausgebildet wird. Dabei beginnt die Personalplanung früh: Schüler können in den 9. und 12. Klassen zwei- bis dreiwöchige Praktika absolvieren und den Dienst im Krankenhaus kennenlernen.

Auch das Freiwillige Soziale Jahr ist ein Schwerpunkt der Bemühungen, Nachwuchs zu gewinnen. Schmitt-Sieberichs und ihre Stellvertreterin Dorothea Sandhäger bedauern in diesem Zusammenhang, dass es keinen Zivildienst mehr gibt. Viele junge Menschen haben sich nach ihren Erfahrungen in diesem Dienst entschlossen, in die Pflege zu gehen.

Auch ältere Menschen haben im Pflegedienst eine Chance. So hätten schon 50-jährige nach einer ganz anderen Berufskarriere eine Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger absolviert und nutzen nun die vielseitigen Chancen, die dieser Beruf bietet.

(RP/rl)
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