Erkrath Büros und Lager leer

Düsseldorf · Die Stadt hat bei Neuansiedlungen Arbeitsplätze und Steuereinnahmen im Blick. Gewerbe nicht um jeden Preis.Nördlich der Hochdahler Straße wird das Gewerbegebiet Neanderhöhe entwickelt.

„Büroräume zu vermieten“, „Lagerfläche provisionsfrei!“, „Büroetage einschließlich Küche“, die Hinweisschilder überall in der Stadt sind nicht zu übersehen. Hat Erkrath, was Leerstände von Gewerbeimmobilien angeht, ein Problem?“ „Nein, richtig schwierige Flächen gibt es nur wenige“, stellt Kämmerer Heribert Schiefer klar. Und nur in wenigen Fällen, beispielsweise beim Gewerbegebiet Bessemer Feld, komme die Stadt als Eigentümer ins Spiel. Dort hätten schon längst mehr Betriebe angesiedelt werden können, räumt Schiefer ein, aber die Rahmenbedingungen müssten auch stimmen.

„Wir wollen Unternehmen, die Arbeitsplätze bringen, und wir wollen Betriebe, die uns Gewerbesteuer bringen“, betont Schiefer. Schließlich gebe es in der Stadt gar nicht mehr so viel Gewerbegrund, an der Bessemer Straße sind es nur noch rund 10000 Quadratmeter. „Wir brauchen auch etwas in der Hinterhand. Sonst wären wir kurzfristig ausverkauft“. Immerhin konnte dort nun mit „Wir packen‘s“ wieder einem ortsansässigen Unternehmen, das expandieren möchte, ein Gelände zur Verfügung gestellt werden. Mittelfristig soll ein weiteres Gewerbegebiet nördlich der Hochdahler Straße die „Neanderhöhe“ entwickelt werden, dort würden dann noch einmal 50000 Quadratmeter zur Verfügung stehen.

Gesamtkonzept muss stimmen

Ähnliches gelte auch für Unterfeldhaus, erläutert Schiefer mit Blick auf die schon länger leer stehenden Gebäude zwischen Aldi und Tabs. Zum einen müsse für den Eigentümer der Preis stimmen, zum anderen achte die Stadt aber darauf, dass auch die Nutzung ins Gesamtkonzept passt. „Große Einzelhandelsgeschäfte hätten dort vielleicht Interesse“, räumt Schiefer ein, aber die seien dort nicht mehr vorgesehen.

Zu beachten sei auch, dass es seit Ende der neunziger Jahre einen Büromietermarkt gebe. Und dass in Düsseldorf in letzter Zeit sehr viel neue Bürofläche entstanden ist, die modernsten Ansprüchen genüge. So gesehen könne man in Erkrath noch sehr zufrieden sein. Schiefer nennt das TabsOfficeCenter in der früheren Bast-Zentrale als positives Beispiel, das gut laufe. Und in einem Hallen- und Büro-Neubau mit vier Einheiten an der Heinrich-Hertz-Straße sei bereits alles fest vermietet, lange bevor das Haus überhaupt fertig ist, ergänzt Wirtschaftsförderin Susanne Knoblich.

Gut aufgestellt sieht Schiefer die Stadt im Einzelhandel. Die Einkaufsbereiche Bahnstraße, Neuenhausplatz, Hochdahler Markt und auch Bergstraße funktionierten, Leerstände seien meist schnell wieder besetzt. Die Fluktuation könne man auch positiv sehen, meint Susanne Knoblich, schließlich werde Platz für Neues geboten.

(RP)
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