Meerbusch Neuer Anlauf für Friedwald

Meerbusch · Seit vergangener Woche bietet die Stadt Meerbusch eine letzte Ruhestätte unter Bäumen an — nachdem sie einem privaten Betreiber keine Genehmigung erteilte. Der will jetzt einen neuen Anlauf nehmen.

 Immer weniger Deutsche wünschen sich ein klassisches Begräbnis auf dem Friedhof. Waldbesitzer Friedrich Freiherr von der Leyen möchte jetzt erneut einen Friedwald im Meerer Busch beantragen.

Immer weniger Deutsche wünschen sich ein klassisches Begräbnis auf dem Friedhof. Waldbesitzer Friedrich Freiherr von der Leyen möchte jetzt erneut einen Friedwald im Meerer Busch beantragen.

Foto: dpa

Der Meerbuscher Waldbesitzer Friedrich Freiherr von der Leyen und die Friedwald GmbH wollen in diesen Tagen erneut einen Antrag zur Einrichtung eines FriedWald-Standortes an die Stadt Meerbusch stellen. Der geplante Bestattungswald, in dem Menschen ihre letzte Ruhe an den Wurzeln eines Baumes inmitten der Natur finden können, soll im Meerer Busch zwischen Büderich und Bovert entstehen.

Bereits vor einem Jahr wurde über einen 42 Hektar großen Friedwald für Meerbusch diskutiert, den die Stadtverwaltung damals kritisch sah. Sie befürchtete Einnahmeausfälle im Budget der Friedhofsverwaltung — und lehnte den Antrag ab. Seit vergangener Woche bietet die Stadt Meerbusch selbst Bestattungen unter Bäumen auf dem Friedhof in Osterath an. "Dieses örtliche Angebot schließt jedoch einen Friedwald nicht aus", sagt Stephan Martini von der Friedwald GmbH. "Der Friedwald spricht nicht nur Menschen aus Meerbusch, sondern vor allem aus den benachbarten großen Städten an und stellt somit ein überregionales Bestattungsangebot dar."

Martini ist sich sicher, die befürchteten Nachteile von Seiten der Stadtverwaltung ausräumen zu können. "Sofern es für die Stadt Meerbusch zu Einnahmeausfällen kommt, werden wir diese ausgleichen." Eine Verteuerung der Friedhofsgebühren werde es durch den Friedwald nicht geben. Der Projektleiter der Friedwald GmbH sieht vielmehr einen Nutzen für die Stadt: "Mit einem Friedwald in Meerbusch würde der erste Bestattungswald in der Region Niederrhein entstehen und damit Interessenten auch weit über die Stadtgrenze hinaus ansprechen. Das käme auch der örtlichen Gastronomie zugute."

Profitieren würden im Falle einer Genehmigung auch die Bürger der Stadt Meerbusch, betonte Waldbesitzer Friedrich Freiherr von der Leyen. "Mit einem Friedwald im Meerer Busch können wir das Waldgebiet auch in Zukunft so gestalten, wie die Bürger von Meerbusch es gerne erleben: Als Wald mit imposanten und interessanten Baumpersönlichkeiten und guten Wegen, in dem man sich ungestört erholen kann." Deshalb setze er sich weiterhin für einen Friedwald in Meerbusch ein.

(RP)
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