Lokalsport LTV siegt nach fulminanter Aufholjagd

Leichlingen · Nach einer offensiv schwachen ersten Hälfte gelang dem Handball-Drittligisten gegen den Neusser HV eine deutliche Leistungssteigerung in der zweiten - und mit dem 32:27 der zehnte Sieg in dieser Saison.

 Valdas Novickis hatte mit seinen fünf Treffern entscheidenden Anteil am Erfolg der Leichlinger Handballer.

Valdas Novickis hatte mit seinen fünf Treffern entscheidenden Anteil am Erfolg der Leichlinger Handballer.

Foto: uwe Miserius

Eine Wundertüte wurde erwartet, ein Spektakel geboten. Wer auch immer sich gestern Abend auf den Weg ins Smidt-Forum am Hammer machte - er wurde für sein Kommen belohnt. Die Fans des Handball-Drittligisten Leichlinger TV sahen gegen den Neusser HV eine nervenaufreibende Begegnung, die der LTV in der ersten Hälfte scheinbar schon verloren hatte.

Dank einer Energieleistung nach der Pause holte das Team von Trainer-Manager Frank Lorenzet einen Fünf-Tore-Rückstand auf und gewann doch noch mit 32:27 (14:19). "Leichlingen sollte man grundsätzlich nie abschreiben. Die Mannschaft hat unfassbare Moral bewiesen und eine der geilsten Biegen gezeigt, die diese Halle je gesehen hat", sagte Lorenzet über den kämpferisch erstklassigen Sieg seiner Mannschaft, nach dem es lange Zeit nicht ausgesehen hatte.

Die Gastgeber taten sich zunächst insbesondere in der Offensive schwer - dem sonst so zuverlässigen Prunkstück des Leichlinger Spiels. Den Gästen aus Neuss gelang es immer wieder, die Offensive ihres Gegners aus dem Konzept zu bringen, so dass sich den Zuschauern in der Anfangsphase ein offener Schlagabtausch bot, in dem beide Teams Fehler machten.

Aus dieser Phase gingen letztlich die Gäste stärker hervor. Neuss nutzte die bis dato verheerende Abschlussschwäche des LTV und drehte ein 5:7 in ein 9:7 (16.). Leichlingen meldete sich in der Folge zwar kurzzeitig noch einmal zurück, musste im Laufe des ersten Abschnitts aber immer weiter abreißen lassen - was sicherlich auch an vier Zeitstrafen in Hälfte eins lag.

Lorenzet ärgerte sich an der Seitenlinie über die Entscheidungen und hatte damit in zahlreichen Fällen nicht unrecht, da das Schiedsrichtergespann aus Köln keinen guten Eindruck hinterließ. Dass die Leichlinger aber mehrere hundertprozentige Chancen vor dem gegnerischen Tor zum wiederholten Male einfach ausließen, hatten sie sich selbst zuzuschreiben.

Die Chancenausbeute sorgte wohl auch in der Kabine für folgenreichen Gesprächsstoff, denn nach dem Wechsel war von den Leichlingern der ersten Hälfte nicht mehr viel zu sehen. Der LTV kämpfte sich schnell auf drei Tore heran und machte den Neussern das Leben fortan bedeutend schwerer. Das lag vorrangig an der nun endlich funktionierenden Offensivabteilung und auch an Keeper Ante Vukas, der bei zahlreichen Paraden über sich hinauswuchs.

Beim Stand von 22:22 (46.) glichen die Gastgeber die Partie erstmals wieder aus, beim wenige Minuten später folgenden 29:25 (56.) lag das Momentum in dem zum Ende hin sehr hektischen und emotionsgeladenen Duell längst auf Seiten der siegreichen Leichlinger.

(RP)
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