Leichlingen Neue Geschenk-Karte löst alte Gutscheine ab

Leichlingen · Der Wirtschaftsförderungsverein macht seine Einkaufs-Geschenkgutscheine fit für das 21. Jahrhundert. Eine Art Kreditkarte, die mit Hilfe des Handys genutzt werden kann, soll das Einlösen für Kunden wie Händler einfacher machen.

 Der Kölner IT-Dienstleister qdega arbeitet auch mit Kommunen zusammen - unter anderem in Bensberg

Der Kölner IT-Dienstleister qdega arbeitet auch mit Kommunen zusammen - unter anderem in Bensberg

Foto: qdega

Die Geschenkgutscheine des Leichlinger Wirtschaftsförderungsvereins (WIV) sind seit zehn Jahren ein Erfolgsmodell. Rund 50.000 Euro Umsatz wurden durch sie Jahr für Jahr im Schnitt in den Leichlinger Geschäften generiert. Sie hatten jedoch einen Haken, wie Reiner Pliefke, stellvertretender Vorsitzender des WIV, gestern auf Anfrage bestätigte: "Etwa 2000 Euro an Gutschein-Wert wurden meist nicht eingelöst, weil das Geld nicht flexibel ausgegeben werden konnte."

Wer etwa für 40 Euro etwas gefunden hatte, aber einen 50-Euro-Gutschein besaß, konnte sich die Differenz nicht auszahlen lassen. Genauso wenig konnte er den noch nicht verwendeten Betrag in einem anderen Geschäft einlösen. Manch einer verschob den Gutschein deshalb auf einen späteren Zeitpunkt.

"Erfahrungsgemäß werden zwischen 15 und 30 Prozent aller Geschenkgutscheine nie eingelöst", heißt es auf der Internetseite des Kölner IT-Dienstleisters Qdega. Das möchte der WIV jetzt gemeinsam mit dem renommierten Kölner Unternehmen ändern, wie Vorsitzender Mark Lützenkirchen gestern bestätigte.

Am 1. Februar kommenden Jahres soll es losgehen: Aus dem Papiergutschein wird dann eine Art Kreditkarte, bei der mit Hilfe des Handys Beträge auf- und heruntergeladen werden können. Sie soll das Einlösen für Kunden wie Händler einfacher machen. Kreissparkasse und Volksbank machen ebenfalls mit. Sie sind die Ausgabestellen.

Die Funktionsweise der Karte ist denkbar einfach: Sie kann bei den beiden Geldinstituten mit Hilfe eines Sicherheitscodes über das Handy beliebig bis zu einer bestimmten Höhe aufgeladen werden. Nutzt der Beschenkte sie zum Einkauf, bucht der Händler mit seinem Handy den entsprechenden Verkaufswert wieder ab. Der Restbetrag bleibt auf der Karte und kann je nach Lust und Laune in den anderen beteiligten Geschäften weiter ausgegeben werden.

Das System schafft aber noch mehr: Über die Handy-App kann der Kunde auf der Internetseite des WIV jederzeit den genauen Guthabenstand abrufen. Die Händler wiederum bekommen am Monatsende eine exakte Aufstellung der Gutschein-Umsätze und die Überweisung aufs Konto. Für sie will der WIV sogar günstige Handys anschaffen, die dann ausschließlich der Gutscheinabwicklung dienen sollen.

Idee und technische Umsetzung überzeugen - gleichwohl sind bis zum Start des Projekts noch einige Details zu klären, wie der stellvertretende WIV-Vorsitzende Lothar Feuser betont. Dies werde in den kommenden Wochen geschehen, danach soll die Öffentlichkeit noch einmal ausführlich informiert werden.

Fest steht jedoch bereits: Als Geschenk bleibt die Gutschein-Karte auch optisch attraktiv. Sie soll in eine Schmuck-Verpackung eingefügt werden. Papier-Gutscheine behalten bis drei Jahre nach Ausstellungsdatum ihre Gültigkeit.

(RP)
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