Leichlingen Auflagen für Wuppernutzer

Leichlingen · Für die Teilnehmer an der jährlich stattfindenden Floßfahrt und für Kanuten sollen künftig städteübergreifend einheitliche Verhaltensregeln gelten. Das fordert u.a. der Fischereiverband Untere Wupper.

Erleichtert lauschte Klaus Kirschey den Worten von Dr. Hermann Neumaier. Der Vorsitzende des Fischereiverbandes Untere Wupper übte beim Ortstermin am Wipperkotten-Wehr (und später in Balken) zwar Kritik an den Teilnehmern der einmal jährlich stattfindenden Floßfahrt. Gänzlich in Frage wollte er die Veranstaltung jedoch nicht stellen. „Es muss alles etwas geordneter vonstatten gehen. Und die Auflagen müssen künftig besser eingehalten werden. Wie wir das erreichen können, müssen wir uns nun überlegen“, sagte er. Kirschey war einigermaßen beruhigt, dass ein Verbot der jecken Wuppertour auf selbst gezimmerten Gefährten derzeit offensichtlich nicht zur Diskussion steht.

Naturschutz beachten

Damit das so bleibt, müssen die Teilnehmer sich künftig allerdings besser an die Regeln halten. Aussteigen im Wasser und Anlegen am Ufer ist in weiten Teilen der Wupper verboten. Schließlich stehen verschiedene Abschnitte des Flusses und dessen Umgebung unter Naturschutz. „Ich selbst habe eine Gruppe als Schornsteinfeger verkleidete Flößer gesehen, die in der Balker Aue angelegt und anderthalb Stunden Pause gemacht haben. Auf der anderen Seite hat jemand von einem anderen Floß seine Notdurft in aller Öffentlichkeit verrichtet. Das geht natürlich nicht“, sagte Neumaier. Als erklärter Freund von Kanufahrten und anderem Wassersport will er darauf drängen, dass sich die Landschaftsbeiräte des Rheinisch-Bergischen Kreises sowie der Städte Solingen und Leverkusen künftig auf eine gemeinsame Linie bei den Auflagen einigen. Das trifft auch für Kanufahrten zu. Deren Zahl hat für den Geschmack von Artur Paul Taus zu stark zugenommen. „Ich glaube nicht, dass die kommerzielle Nutzung unter Gemeingebrauch fällt. Das prüft nun auch ein Ministerium“, sagte der Geschäftsführer der Sportangelvereins SAV Bayer Leverkusen, der die Wupper in Kottennähe gepachtet hat. Von den Flößern wünscht er sich in erster Linie einen früheren Termin. „Damit der Fischaufstieg nicht gefährdet wird“, erläuterte er. Ansonsten hielt er es bei aller Kritik am Verhalten einzelner Teilnehmer mit Förster Karl Zimmermann. „Die Floßfahrt ist wie eine Treibjagd im Wald. Da wird erst einmal alles aufgeschreckt, hat sich dann aber auch ganz schnell wieder beruhigt“, betonte er.

Keine Alleingänge der Städte

115 Flöße mit rund 800 Personen hat Neumaier bei der Floßfahrt gezählt. „Da müssen einheitliche Regeln her. Daran müssen wir mit den Kollegen arbeiten“, meinte der Fischereiverbandsvorsitzende. Gleiches gilt für Kanutouren, die das Gros der Teilnehmer am Ortstermin wegen ihrer Masse offensichtlich als das größere Problem erachtet. „Es soll künftig nicht mehr so sein, dass Solingen einen Flyer mit Regeln herausgibt, ohne die Beiräte im Rheinisch-Bergischen Kreis und Leverkusen mit einzubeziehen“, sagte Neumaier.

(RP)
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