Leichlingen Anrufer-Stau bei Abfallhotline

Leichlingen · Rund 3500 Anrufer aus Leichlingen haben im Januar das Servicetelefon des Bergischen Abfallwirtschafts-Verbands quasi zusammenbrechen lassen. Das sorgte für Unmut. Allmählich entspanne sich die Lage aber, hieß es gestern.

Kunden so mancher Versicherung oder Telefongesellschaft können ein Lied davon singen — Dauerwarteschleifen oder Anrufbeantworter sorgen immer wieder für Ärger. Das einzige, was an einigen der so genannten Hot-Lines tatsächlich heiß ist, sind die Gemüter der Anrufer.

Tagelang auf Rückruf gewartet

Auch die Hotline, die der Bergische Abfallwirtschafts-Verband BAV — seit Jahresbeginn für die Müllentsorgung in Leichlingen zuständig — geschaltet hat, ist so ein Fall. Immer wieder berichteten Bürger, sie hätten auf Anrufbeantworter sprechen müssen — und es habe Tage gedauert, ehe der zugesagte Rückruf erfolgt sei.

Wie dramatisch die Lage wirklich war, teilte ein BAV-Sprecher gestern auf Anfrage mit. "Wir haben im Januar aus Leichlingen 3500 Anrufe verzeichnet", sagte er. Normal seien etwa 150. Für den Verband, der mehrere Bergische Kommunen betreut und auf jahrelange Erfahrungen verweisen kann, brachte dieser Ansturm eine neue Erkenntnis: "Diese Zahl ist rekordverdächtig", bestätigte der Sprecher. Auf ein erhöhtes Anrufaufkommen sei man ja vorbereitet gewesen — nicht aber auf diese Dimension.

Vier Mitarbeiter nehmen die eingehenden Telefonate an der Hotline (Tel. 0800 8058050) in aller Regel entgegen. Zwei weitere könnten bei Bedarf das Team noch verstärken, sagt der BAV-Sprecher. "Und wer auf den Anrufbeantworter spricht, erhält in aller Regel innerhalb von einem Tag einen Rückruf — meist sogar am selben." Mehrere Versuche unserer Redaktion, gestern Nachmittag beim Servicetelefon durchzukommen, schlugen allerdings fehl: Zu hören war immer nur ein Besetztzeichen. Dies war natürlich auch nur eine zufällige Stichprobe und ist nicht aussagekräftig. Dem BAV zufolge entspannt sich die Situation zurzeit.

Dass meist nur vormittags für vier Stunden auch tatsächlich Ansprechpartner am anderen Ende der Leitung sitzen und nachmittags das Aufnahme-Band laufe, begründet der BAV mit Erfahrungswerten. Man habe diverse Modelle ausprobiert, in Hückeswagen sogar schon einmal einen Mitarbeiter zeitweise ins Rathaus gesetzt, der dort Ansprechpartner für die Bürger sein sollte, berichtet der Sprecher. Ergebnis: "Da ist niemand hingegangen."

(RP/rl)
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