Leverkusen 40 Jahre Engagement für den "Alten vom Berg"

Leverkusen · Der Kirchbauverein Witzhelden feierte in diesem Monat sein 40-jähriges Bestehen. Zwei große Renovierungen und zahlreiche Verschönerungen haben die Mitglieder in den vier Jahrzehnten finanziert. Als Nächstes möchte der Verein das Ziffernblatt der Turmuhr beleuchten.

 Der Alte vom Berg ist der Mittelpunkt des Dorfes und soll es, mithilfe des Kirchbauvereins, auch noch viele Jahre bleiben.

Der Alte vom Berg ist der Mittelpunkt des Dorfes und soll es, mithilfe des Kirchbauvereins, auch noch viele Jahre bleiben.

Foto: Uwe Miserius (Archiv)

Als der Vereinsvorstand kürzlich zu einer kleinen Begegnung in die Kirche einlud, um auf das 40-jährige Bestehen anzustoßen, wurde er von vielen Gästen überrascht, die dem Verein für ihr Engagement gratulieren wollten. "Ich hatte maximal mit 50 bis 100 Personen gerechnet", sagt Vorsitzender Siegfried Sonnenberg. "Am Ende waren 200 Leute da." Das Kirchenschiff wurde für das kleine Fest umgebaut und dekoriert, zwei Bands sorgten für die musikalische Untermalung, und die lokale Politprominenz, Landrat Hermann-Josef Tebroke und Bürgermeister Frank Steffes, ergriffen das Wort, um den tatkräftigen Ehrenamtlern für ihre bislang geleistete Arbeit zu gratulieren.

Wie wichtig der Verein tatsächlich ist, wird deutlich, wenn man in seine Geschichte blättert: "Wer selbst ein altes Gebäude besitzt, weiß, dass da ständig etwas anfällt", sagt Sonnenberg. Das ist bei einer Kirche nicht anders, wenngleich in größerem Ausmaß und entsprechend teurer. Aus finanzieller Not heraus war es auch, dass sich am 21. März 1977 der Kirchbauverein gründete. "Nach der Gründung durch Pfarrer Hans-Gerd Nowoczin hatte der Verein bereits im Mai 45 Mitglieder", erzählt der Vorsitzende. Auch nach der ersten aufwendigen Sanierung zwischen den 70er und 80er Jahren blieb der Verein bestehen. "Im Laufe der Jahre haben wir beispielsweise auch den Flaschenzug für die Beleuchtung erneuert", daneben auch das Dach saniert, die Heizungen repariert, zuletzt das Altarbild und den Fußboden der Empore restauriert. So kamen in den ersten 25 Jahren damals insgesamt 221.000 DM (113.000 Euro) zusammen, die der Verein in die Erhaltung des Baudenkmals investierte. Seit 2015 sind bislang weitere 65.000 Euro in Turm und Kirche geflossen.

Sonnenberg selbst ist seit mehr als 20 Jahren aktives Mitglied im Kirchbauverein, aus einem ganz einfachen Grund: "Aus Idealismus und weil ich möchte, dass die Kirche mit dem Turm weiterhin als Mittelpunkt des Dorfes bestehen bleibt." Für ihn, wie wohl für viele Höhendorfbewohner ist der Anblick des Alten vom Berg - so nennen die Witzheldener den charakteristischen, vierstöckigen Turm mit Pyramidendach - ein Stück Heimat: "Wenn man von Leichlingen nach Witzhelden fährt und den Turm sieht, dann fühlt man sich zu Hause." Nur so ist es zu erklären, dass sich noch heute über 200 Mitglieder im Verein engagieren und mit ihren Mitgliedsbeiträgen dazu beisteuern, dass "der Alte", inklusive dem später dazu gebauten Kirchenschiff, in Schuss gehalten werden.

Neben dem Fernmeldeturm ist das Bauwerk im Herzen des Dorfes, nämlich das Wahrzeichen Witzheldens. Der Turm stammt aus dem 12. Jahrhundert, das heutige Kirchenschiff entstand erst später. Auch in den kommenden Jahren will der Kirchbauverein in sein Wahrzeichen investieren: "Derzeit sind wir mit dem Presbyterium der evangelischen Kirche im Gespräch, um die Toilettensituation zu verbessern." Die Kirche ist mittlerweile beliebter Veranstaltungsort für das Kulturprogramm des Dorfes. "Die Besucher müssen, um auf die Toilette zu gehen, etwa 100 Meter bis zum Gemeindehaus gehen. "Das ist vielen unserer älteren Besucher zu weit", sagt Sonnenberg. Auch das Ziffernblatt der Kirchturmuhr will der Verein demnächst beleuchten, damit das Heimkommen in der Dunkelheit schöner wird."

(RP)
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