Kreis Mettmann Wie Arbeitslose schnell Jobs finden

Kreis Mettmann · Die Arbeitsagentur bietet individuelles Training in kleinen Gruppen an.

Maria Müller ist 27 Jahre alt, als sie von einem mehrmonatigen Kanada-Aufenthalt nach Deutschland zurückgekehrt. Eine Ausbildung hat sie vor einigen Jahren als Gestalterin für visuelles Marketing gemacht. Die junge Ratingerin weiß, wie man Schaufenster, oder Verkaufs-, Präsentations- und Ausstellungsräume so herrichten kann, dass sie jeden Blick auf sich ziehen und angebotene Produkte perfekt in Szene setzen. Maria Müller kennt sich aber auch auf Theaterbühnen aus, hat schon an Kulissen mitgewirkt. Sie schreibt die ersten Bewerbungen und bekommt nur Absagen.

"Dann hat mir das Job-Center geholfen", sagt Müller gestern. Die 27-Jährige gehört zu den erfolgreichen Teilnehmern des Projekts "MeinJobaktiv". Der so genannte Work-first-Ansatz steht nach Franz Heuels Worten im Vordergrund. "Die Kunden starten direkt mit der Jobsuche, unterstützen sich dabei in Gruppen gegenseitig und erarbeiten mit Unterstützung der Jobcoaches neue Perspektiven", erklärt der Geschäftsführer des Jobcenters ME-aktiv. Pro Woche werden die Jobsuchenden an drei Tagen für jeweils drei Stunden betreut.

In Frage kommen für das Projekt alle Arbeitslosen und Hartz-IV Empfänger zwischen 18 und 49 Jahren im Kreis Mettmann. Voraussetzung sind gute Deutschkenntnisse und EDV-Erfahrung. Rein theoretisch kommen nahezu 26.000 Leistungsempfänger in den zehn Städten des Kreises in Frage. "Aber es muss ja auch der Wille da sein, schnell einen neuen Job zu finden", sagt Heuel. Offenbar klappt das in den vergangenen Wochen aber recht gut. Von den acht Bewerbern, die den Kurs im Juli angefangen haben, ist nun nur noch einer übrig, die anderen sieben haben alle einen Job gefunden. Langfristig strebt die Arbeitsagentur eine Quote von 60 Prozent an.

Warum das auf einmal alles klappt? Die Jobcoaches überprüfen die Bewerbungsunterlagen, geben Tipps, wie man den Lebenslauf richtig schreibt und helfen bei der Suche nach freien Stellen oder Ausbildungsplätzen. Vor allem beim Lebenslauf und Anschreiben gibt es viele Fehler, die Bewerber anfangs machen. Bei Maria Müller hat es mit Anschreiben und Lebenslauf bestens geklappt. Innerhalb von einer Woche hatte sie drei Vorstellungsgespräche. Und am Ende einen Job.

(RP)
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