Langenfeld Trotz Demenz ins Stadtmuseum

Langenfeld · Im Freiherr-vom-Stein-Haus gibt es ein neues Angebot für Gedächtniskranke.

Für Menschen mit Demenz sind Museen als kultureller und sozialer Erfahrungsraum besonders geeignet, zur Ruhe zu kommen. Diese Ergebnis von Studien nimmt das Langenfelder Stadtmuseum zum Anlass für ein besonderes Angebot: Führungen, die gezielt Demenzkranke und ihre Betreuer ansprechen.

Entwickelt hat das Programm Museumspädagogin Alexandra Hinke. "Den Auftakt des Museumsbesuchs bildet ein gemeinsames Kaffeetrinken, damit die Teilnehmer sich an die neue Umgebung gewöhnen und orientieren können", erklärt sie den Ablauf. Beim Besuch der Wechselausstellungen erfolge die Annäherung an die Kunst über den emotionalen Ausdruck eines Kunstwerkes. "Gemeinsam wird ergründet, was die einzelnen Teilnehmer an dem Werk anspricht, welche Empfindungen sie hierzu haben und was ihr Interesse weckt", sagt die Fachfrau. Das Museum biete einen geschützten Raum, in dem die Betroffenen und ihre Begleiter die Möglichkeit haben, gemeinsame positive Erfahrungen zu machen.

In der Dauerausstellung zur Stadtgeschichte greifen laut Hinke Alltagsgegenstände vergangener Zeiten die persönlichen Erinnerungen der Betroffenen auf, wodurch sie in ihre erlebte Vergangenheit eintauchen können. "Die Teilnehmer werden so auf emotionaler Ebene angesprochen und positive Gefühle und Erinnerungen geweckt." Wenn der Besuch im Stadtmuseum für die Betroffenen nicht mehr möglich ist, kämen Mitarbeiter auf Wunsch auch mit einem "Museumskoffer" in Pflegeeinrichtungen.

(gut)
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