Langenfeld Hartmut Belitz ist nun offiziell Chef

Düsseldorf · Als neuer Leiter der Rheinischen Kliniken Langenfeld bekam der 54-Jährige gestern feierlich die Bestellungsurkunde zum Ärztlichen Direktor überreicht. Seit Dr. Matthias Leipert vor anderthalb Jahren in den Ruhestand gegangen war, hatte Belitz dieses Amt kommissarisch ausgeübt.

Die Rheinischen Kliniken haben nun auch offiziell einen neuen Chef: Hartmut Belitz (54) bekam gestern im Festsaal die Bestellungsurkunde zum Ärztlichen Direktor. Seit dem altersbedingten Ausscheiden von Dr. Matthias Leipert vor anderthalb Jahren hatte Belitz dieses Amt schon kommissarisch ausgeübt, war zuvor 15 Jahre lang dessen Stellvertreter. „Der Mensch muss im Mittelpunkt all unseren Handels stehen“, nannte Belitz die Devise der Rheinischen Kliniken, in deren Zuständigkeitsbereich (siehe Infokasten) 730 000 Menschen wohnen.

Für den Träger der Psychiatrischen Klinik, den Landschaftsverband Rheinland (LVR), unterstrich dessen Direktor Udo Molsberger die gute Arbeit der Langenfelder. „Markenzeichen dieses Hauses“ sei eine enge Zusammenarbeit mit anderen Trägern der Psychiatrie. „Gerade in den letzten Jahren ist die Verzahnung mit der Versorgungsregion durch die dezentralen Tageskliniken - wie etwa in Hilden und Opladen - weiter vorangetrieben worden.“

Arbeit der Kliniken gewürdigt

Molsberger würdigte besonders die Arbeit der Forensischen Abteilung für psychisch kranke Straftäter, aber auch insgesamt das Engagement der Rheinischen Kliniken, „ihr Angebot auf bestimmte Zielgruppen auszurichten; insbesondere Suchtkranke und ältere psychisch Kranke“. Zudem seien auf dem Gelände an der Kölner Straße etliche neue Therapieformen entwickelt und sei Qualitätsmanagement frühzeitig vorangetrieben worden. Und als erste deutsche Klinik habe das Langenfelder Haus bereits 1985 „seine eigene Verstrickung in die Verbrechen des Dritten Reiches in einer öffentlichen Ausstellung dokumentiert.“

Indes sprach Molsberger auch die zunehmenden betriebswirtschaftlichen Zwänge an, „die auch zur Folge haben, dass bisher Gewohntes auf den Prüfstand gestellt werden muss“. Vor allem solle der Grundsatz „ambulant vor stationär“ mehr Gewicht erhalten. Der Anteil von Betten in Tageskliniken , der im Zuständigkeitsbereich heute bei insgesamt 20 Prozent liegt, soll in wenigen Jahren auf 40 Prozent steigen (siehe Interview). Dieses, laut Molsberger „ehrgeizige Ziel“ soll unter anderem durch die Gründung neuer Tageskliniken in Leverkusen und im Kreis Mettmann erreicht werden. „Und in der Solinger Innenstadt wird bereits im Sommer eine Tagesklinik für ältere Menschen als Basis eines Gerontopsychiatrischen Zentrums eröffnen.“

Schwierige Arbeitsbedingungen

Wolfgang Zimmermann, Personalratsvorsitzender der Rheinischen Kliniken, kritisierte am Rednerpult die aufgrund von finanziellen Kürzungen immer schwieriger werdenden Arbeitsbedingungen für die Belegschaft. Zudem würden Rechte der Mitbestimmung beschnitten, „was die Motivation der Mitarbeiter nicht fördert“. Ausdrücklich lobte Zimmermann indes die Berufung von Belitz, den er seit Jahrzehnten kenne und schätze, für den Chefposten.

(RP)
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