Krefeld Politiker entsetzt: NPD demonstriert in Krefeld

Krefeld · Die Krefelder Innenstadt wird in weniger als einer Woche zum Veranstaltungsort eines Aufmarschs der rechtsradikalen NPD. Am 13. Februar – dem Jahrestag der Bombardierung Dresdens durch alliierte Streitkräfte im Zweiten Weltkrieg – wollen die Deutschnationalen der Opfer des Bombenkrieges "gedenken".

 Die Polizei hat die NPD-Demonstration genehmigt.

Die Polizei hat die NPD-Demonstration genehmigt.

Foto: rponline

Die Krefelder Innenstadt wird in weniger als einer Woche zum Veranstaltungsort eines Aufmarschs der rechtsradikalen NPD. Am 13. Februar — dem Jahrestag der Bombardierung Dresdens durch alliierte Streitkräfte im Zweiten Weltkrieg — wollen die Deutschnationalen der Opfer des Bombenkrieges "gedenken".

Die Polizei hat die Demonstration genehmigt. "Alle Versuche, solche Demos vor Gericht verbieten zu lassen, sind in der Vergangenheit gescheitert", erklärte Polizeisprecher Wolfgang Lindner gestern auf Anfrage. Der NPD-Kreisverband hat die Demonstration am 16. Januar angemeldet.

Die Polizei rechnet mit Teilnehmerzahlen im dreistelligen Bereich, will selbst mit Hundertschaften anrücken. "Dabei werden wir auch von Polizeikräften aus anderen Städten unterstützt", erklärte Lindner.

Die NPD-Anhänger wollen ab 19 Uhr entlang der Hansastraße über den Ostwall ziehen, dann in die Rheinstraße einbiegen und über die Philadelphiastraße zurück zur Hansastraße. "Wir haben den Veranstaltern sehr deutlich gemacht, dass wir Verstöße gegen unsere zahlreichen Auflagen nicht dulden werden", erklärte Lindner.

Kathstede: "Opfer instrumentalisiert"

Die Politik zeigte sich entsetzt. "Als Stadt haben wir keine rechtliche Handhabe gegen die Demonstration", erklärte Oberbürgermeister Gregor Kathstede (CDU). Dessen ungeachtet sei er "sehr unglücklich" darüber, dass es zu dem Aufmarsch der Rechten in Krefeld kommen wird. "Mit dem Motto, den Bombenopfern zu gedenken, werden die Opfer für Parteizwecke der NPD instrumentalisiert."

Der Jugendring Krefeld wird eine Gegendemonstration anmelden. Sie soll nach RP-Informationen bereits zwei Stunden eher starten.

(RP)
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