Korschenbroich Verein ebnet Weg für Kunstrasenplatz

Korschenbroich · Der SC "Teutonia" könnte sich mit Hilfe des Landes einen wetterfesten Fußballplatz leisten. Ob das Land tatsächlich Geld beisteuert, steht nicht fest. Wenn doch, ist der SC vorbereitet: Die Sportler würden mehr Geld für den Eigenanteil zahlen.

 Alltag auf dem Ascheplatz: Bei Regen landen die Fußbälle des SC Teutonia im Matsch. Noch. Denn mit der Erhöhung der Mitgliedsbeiträge sendet der Verein ein klares Signal ans Land, das einen Kunstrasenplatz mitfinanzieren könnte.

Alltag auf dem Ascheplatz: Bei Regen landen die Fußbälle des SC Teutonia im Matsch. Noch. Denn mit der Erhöhung der Mitgliedsbeiträge sendet der Verein ein klares Signal ans Land, das einen Kunstrasenplatz mitfinanzieren könnte.

Foto: end

"Hilfen im Städtebau für Kommunen zur Integration von Flüchtlingen" - das klingt verdammt kompliziert. Und hat erst einmal nichts mit Fußball zu tun. Doch das Landes-Programm mit dem sperrigen Namen ist jetzt zu einer großen Chance für den Sportclub (SC) "Teutonia" in Kleinenbroich geworden.

Die Fußballer integrieren aktiv Flüchtlinge in ihrem Verein und könnten jetzt vom Land NRW für diese ehrenamtliche Arbeit belohnt werden. Und zwar mit einer saftigen Finanz-Spritze für einen neuen Kunstrasenplatz. Den könnten die Fußballspieler gut vertragen, denn seit einigen Jahren versinkt ihr alter Ascheplatz bei Regen im Matsch. Die Folge: Immer mehr Mitglieder springen ab und kicken in anderen Vereinen mit Kunstrasenplatz.

Dem Mitgliederschwund wollen die Kleinenbroicher entgegenwirken und haben jetzt mit der Erhöhung ihrer Mitgliedsbeiträge ein starkes Signal ans Land gesendet, das 70 Prozent der Kosten für den wetterfesten Plastikrasen tragen würde - wenn er denn kommt. Das steht nämlich noch gar nicht fest. Aber: Der Stadtrat hat am 2. Februar grünes Licht gegeben und einstimmig beschlossen, dass zumindest ein Versuch unternommen werden soll, den SC "Teutonia" mit Kunstrasen fit für die Zukunft zu machen.

Die Stadt wird beim Land einen Antrag auf die Finanzierungshilfe stellen. Gleichzeitig rechnet die Verwaltung mit Baukosten von 700.000 Euro für den Platz. Exakt 70 Prozent würde das Land tragen (490.000 Euro), 80.000 Euro würde die Stadt aus ihrer Sportpauschale beisteuern. Dann bleiben 130.000 Euro übrig. "Diesen Betrag müssten wir aus eigener Tasche zahlen", sagt SC-Chef Ulrich Stumpen. Bei einer schnell einberufenen Spezial-Versammlung im Clubheim zeigten sich die Mitglieder bereit, für den Kunstrasen pro Monat zwei Euro (Junioren) beziehungsweise drei Euro (Senioren) mehr in die Vereinskasse einzuzahlen, damit die 130.000 Euro zusammenkommen.

Rund 100 der 368 Vereinsmitglieder waren zur Abstimmung gekommen, alle stimmten für die zweckgebundene Beitragserhöhung, die ab 1. Juli in Kraft treten soll. Sofern der Antrag auf Finanzierungshilfe vom Land bewilligt wird. "Die Entscheidung soll im März fallen. Wir müssen uns aber schon jetzt klar positionieren", sagte Vereinsvize Andreas Picker. Geplant ist, ein Darlehen bei der NRW-Bank aufzunehmen, das über 15 Jahre läuft. "Wir können mit den erhöhten Mitgliedsbeiträgen 10.000 Euro pro Jahr zahlen - inklusive Zins und Tilgung", erklärte Picker. Genau wie Ulrich Stumpen ist er sehr zufrieden mit der Entscheidung der Fußballer. "Langfristig gehört Kunstrasen zur Basisausstattung eines jeden Vereins", betonte Stumpen. Ein neuer Kunstrasenplatz könne die Zukunft des SC "Teutonia" sichern.

Wenn das Land "Ja" sagt, könnten die Bauarbeiten schon in knapp zwei Jahren beginnen - und der Verein von roter Asche zu grünem Rasen wechseln. Vorsitzender Ulrich Stumpen nahm das nach der erfolgreichen Abstimmung zum Anlass, im Tausch gegen einen roten Zehn-Euro-Schein einen grünen "Hunderter" in die Kasse einzuzahlen.

(cka)
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