Korschenbroich Antrag: Glehner Oberst nicht mehr auf Lebenszeit

Korschenbroich · Neben Neuwahlen steht bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung des Schützenvereins Glehn morgen ein Antrag auf der Tagesordnung: Der Oberst soll nicht auf mehr auf Lebenszeit gewählt werden, sondern sich alle drei Jahre zur Wahl stellen.

 Andreas Erkes ist seit 1999 Oberst des Schützenvereins Glehn.

Andreas Erkes ist seit 1999 Oberst des Schützenvereins Glehn.

Foto: MREU

Die Glehner Schützen sollen morgen nach den Differenzen im Herbst ihren neuen Vizepräsidenten - der Vorstand schlägt Markus Lenders vor - und weitere Vorstandsmitglieder wählen. Doch bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung ab 20 Uhr in "Alt Glehn" wird vermutlich noch ein anderes Thema diskutiert. Ein Antrag auf Satzungsänderung liegt vor. Danach soll der Oberst Mitglied des Vorstandes sein und sich turnusgemäß alle drei Jahre der Wahl stellen, wie der übrige Vorstand auch.

Bislang gehört der Oberst dem Gremium nicht an und ist auf Lebenszeit gewählt. Andreas Erkes führt das Regiment mit rund 850 Schützen seit 1999. Den Antrag auf Satzungsänderung gestellt hat Karl-Heinz Kremer vom Jägerhauptmannszug "Waldmeister", der 56-Jährige war 2009 Schützenkönig.

"Es geht bei dem Antrag nicht um die Person, sondern um das Amt", erklärt Kremer. "Ich finde, dass eine Wahl auf Lebenszeit heute nicht mehr zeitgemäß ist. Ich kenne keinen Schützenverein, in dem hierbei so verfahren wird. Der Oberst ist der oberste Schütze, er gehört in den Vorstand." Er sollte sich, so Kremer, wie andere auch der Bestätigung durch die Mitglieder stellen.

In der versandten Einladung war der Antrag noch nicht als Tagesordnungspunkt verzeichnet. "Ich werde zur Abstimmung stellen, ob wir morgen oder in der folgenden Versammlung darüber sprechen", sagt Präsident Thomas Coenen. "Ich fände es in Ordnung, wenn der Regimentschef als Vorstandsmitglied alle drei Jahre gewählt wird. Aber ich kann auch damit leben, wenn es beim Alten bleibt. Vorstand und Regimentsführung arbeiten gut zusammen." Ob der Antrag in Zusammenhang mit den Differenzen vom Herbst steht, könne er, so Coenen, nicht sagen. Auf jeden Fall hofft er, "dass nach den Wahlen wieder Ruhe im Verein einkehrt".

Amtsinhaber Erkes sieht "nach 17 Amtsjahren keinen Anlass" zur Änderung. "Dass der Oberst auf Lebenszeit gewählt wird, ist eine mindestens 90-jährige Tradition", sagt er. Einen Änderungsantrag habe es bereits vor einigen Jahren gegeben - "er wurde bei sieben Ja- und 250 Nein-Stimmen abgelehnt".

(NGZ)
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