Anschaulich schildert der Kunsthistoriker Udo Mainzer wie sehr die Entwicklung Kölns zu einer europäischen Metropole von der Entwicklung der Kunst begleitet war. Der Autor beleuchtet auf seiner Zeitreise sakrale Kunstwerke, Architektur, Plastiken, Malerei und Kunstgewerbe. Die Kapitel sind eingängig geschrieben und reich bebildert. Alle angesprochenen Kunstwerke sind frei zugänglich. Damit wird das Buch zu einem Führer zu den kunstgeschichtlichen Schätzen in der Stadt.

"Kleine Illustrierte Kunstgeschichte der Stadt Köln", Bachem Verlag, 19,95 Euro

Auf ebenso verblüffende wie geniale Weise nähern sich die Journalisten Barbara und Christoph Driessen der Geschichte Kölns. Schon der Untertitel "vom Urwald zur Millionenstadt" lässt erahnen, dass es sich bei dem Buch nicht um die x-te Nacherzählung hinlänglich bekannter Fakten zur Stadthistorie handelt.

Das Ehepaar Driessen entschlüsselt gleichsam mit Hilfe von Anekdoten und Einzelschicksalen den genetischen Code der Stadt. Es sind Geschichten der Menschen, die in der Stadt lebten, als sie römisch oder französisch oder preußisch war. Oder unabhängig. Damit rückt der Inhalt ganz nah an die Leser heran. Die Fakten sind bekannt, aber selten wurden sie so eingängig erzählt. Der Leser ist nicht bloßer Konsument, sondern er steht mitten drin und erlebt sie zum Greifen nah. Die Schlacht um Worringen zum Beispiel. Da heißt es im Kapitel "Wutbürger gegen Gotteskrieger":

"Es muss ein atemberaubendes Bild gewesen sein, das sich am späten Vormittag des 5. Juni 1288 auf der Fühlinger Heide nördlich von Köln bot: Zwei gewaltige Ritterheere mit jeweils rund 2500 Panzerreitern standen sich an diesem Samstag gegenüber, dazu kamen noch mehrere Tausend Mann Fußvolk."

Das Buch liest sich spannend wie ein guter Roman und ist lehrreich geschrieben wie ein gelungenes Geschichtsbuch.

"Köln. Eine Geschichte", Greven Verlag, 24,90 Euro