Kreis Kleve Wo Geländewagen versagen

Kreis Kleve · „Der Schmerz geht, der Stolz bleibt“ – nur eine Erklärung für die Teilnahme am „Fishermans Friend StrongmanRun 2008“, der am Sonntag, 13. April, auf dem Gelände des Weezer Flughafens gestartet wird. Was jetzt präsentiert wurde, sind die Hindernisse, die auf die 5000 Starter warten. Zweimal muss der acht Kilometer lange Rundkurs bewältigt werden. 14 Hindernisse sind auf einer Runde aufgebaut. Der Mann, der sich diese ausgedacht hat, heißt Ingo Pauly. Der 33-Jährige nennt sich Event-Manager und weiß vor allem eins: „Weeze wird viel schlimmer als die Auftaktveranstaltung.“ Zusätzliche Argumente für dieses feine Ründchen liefert das am Rand stehende Personal. 150 Rettungskräfte, DRK-Helfer und vier Notärzte stehen bereit, um körperliche Gebrechen direkt zu versorgen. „In Münster gab’s nur einen Rippenbruch. Der Rest waren leichtere Verletzungen“, blickt Pauly auf den ersten Lauf zurück. Zwar müssen alle Teilnehmer einen Haftungsausschluss unterschreiben, dennoch hat der Veranstalter eine Gruppenunfall-Versicherung abgeschlossen. Warum der Weezer Rundkurs härter ist, liegt am Gelände, was die Veranstalter dort vorfinden. „Wir können hier viel mehr bereits vorhandene Hindernisse einbauen“, sagt Pauly, dessen Lieblingsstation die Sandgrube zu sein scheint: „Wenn man bei jedem Meter, den man rennt, 80 Zentimeter zurückrutscht, da weiß man, was man getan hat, wenn man oben angekommen ist. Diese Grube saugt einem die Kraft aus den Beinen.“ Diskussionsbedarf gab es bereits, was das Hindernis „Klagemauer“ betrifft, das sechs Meter hoch ist. So waren die ersten Starter der Meinung, dass außer sechs Meter nacktem Beton nichts davor oder dahinter aufgebaut wird. Familie und Krankenkasse hätten etwas dagegen, äußerten sich Starter im Hinblick auf die nur schwerlich zu nehmende Hürde. „Wir bauen natürlich davor, dahinter und daneben Strohballen auf“, sagt Pauly.

5000 Läufer sind in Weeze am Start. Laut Pauly hätte der Veranstalter auch problemlos ein Feld von 10000 Aktiven füllen können. Dass es bei einzelnen Hindernissen zu einer Wartezeit kommt, kann und will Pauly nicht ausschließen: „Das gehört eben zum Lauf dazu. Dennoch werden wir auf der ersten Runde die ersten beiden Hindernisse auslassen, so dass sich die schnellern Jungs auf vier Kilometern absetzen können.“ Die Hindernisse im Überblick

1. Wachmacher (ab 2. Runde): Nach der ersten Runde kurz in den Schlammlöchern frisch machen.

2. Weezer Alpen (ab 2. Runde): An den zahlreichen steilen Bunkern summieren sich die Höhenmeter. Immer munter rauf und runter.

3. Hochsicherheitstrakt: Wo früher die Bomben lagerten, wächst heute auf dem Schotter Gestrüpp.

4. Klagemauer: Sechs Meter hoch ist die Betonwand. Früher haben Fallschirmjäger hier Landen geübt. Strohballen gibt’s rundherum.

5. Römerwall: Ein Paradies für den passionierten Hürdenläufer. Immer wieder erwarten dich 1,20 Meter hohe Heuballen.

6. Reifentanz: Der Kampf gegen das Steckenbleiben. Gut auf die Fuß- und Kniegelenke aufpassen!

7. Nordwand: Fünf Bunker warten. Hier werden sonst Geländewagen mit massig Pferdchen unter der Haube getestet. Man munkelt einige hätten versagt.

8. Treibsand: So richtig zum Austoben.

9. Wasserloch: Mit viel Schwung rutschst man dann direkt ins Baggerloch.

10. Das schwarze Loch: Stockfinster wird’s, sobald dieses Hindernis erreicht ist.

11. Rattenlöcher: Diese Löcher sind nichts für Platzangsthasen. 80 Zentimeter Durchmesser bieten die Betonröhren zum Durchkriechen.

12. Pilgerpfad: Hier warten wieder Hürden aus Heuballen.

13. Schlammschleuse: Wer bislang nur die Füße im Matsch hatte, wird spätestens hier von Kopf bis Fuß verdrecken.

14. Loch Nass: Treibsand wie in der Sahara aber tiefen Wasserlöchern.

(RP)
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