Kreis Kleve Tolkien Stammtisch: Treff für Hobbitfans

Kreis Kleve · Einmal im Monat trifft sich der Tolkien-Stammtisch Linker Niederrhein in Geldern. Thema sind nicht nur die Werke des englischen Schriftstellers, sondern aktuell auch die Verfilmung des Kleinen Hobbits.

 Das Warten auf den Hobbit-Film kann mit jeder Menge Spielen, Figuren und natürlich dem Buch verkürzt werden. Nico Brinkhoff, Christoph Ortmann und Sebastian Kleinen (v.l.) vom Tolkien-Stammtisch sind schon gespannt auf den Film.

Das Warten auf den Hobbit-Film kann mit jeder Menge Spielen, Figuren und natürlich dem Buch verkürzt werden. Nico Brinkhoff, Christoph Ortmann und Sebastian Kleinen (v.l.) vom Tolkien-Stammtisch sind schon gespannt auf den Film.

Foto: Seyb

Singende Orks und tischdeckende Hunde, Sebastian Kleinen hat so seine Zweifel, ob die im Kinofilm "Hobbit– Eine unerwartete Reise" auftauchen werden. Dabei steht das so im Original, dem Buch von J.R.R Tolkien. Die "Herr der Ringe"-Verfilmung durch Peter Jackson hatte eine neue Begeisterung für den Fantasy-Lesestoff und den englischen Autor ausgelöst.

"Vor den Filmen hatte die Deutsche Tolkien Gesellschaft 50 Mitglieder, danach 500", weiß der zweite Vorsitzende Sebastian Kleinen. Der Verein beschäftigt sich mit Leben und Werk des Briten. Immer am dritten Freitag im Monat trifft sich um 19 Uhr der Tolkien- Stammtisch Linker Niederrhein im Haus Dorenkamp in Geldern. "Bei uns kann jeder vorbeischauen, egal wie intensiv er sich mit den Werken Tolkiens beschäftigt hat", sagt der 25-jährige Ponter.

Seit einem Jahr besucht Nico Brinkhoff den Stammtisch. "Der Herr der Ringe hat mich fasziniert", sagt der 16-Jährige. Dass er damals nur die Filme gesehen, und noch nicht die Bücher gelesen hat, war kein Problem. Mittlerweile findet er aber Bücher besser als Filme. "Weil man sich die Figuren dann selber ausmalen kann." Den kleinen Hobbit hat er auch schon gelesen. "Sobald der Film rauskommt, werden auch die Bücher wieder Rekordzahlen erreichen", ist Sebastian Kleinen überzeugt. Rekorde erzielen dann auch Originalausgaben. "Eine signierte Erstausgabe vom Hobbit ist mit 60 000 Pfund über den Tresen gegangen. Für uns Normalverdiener ist das unerschwinglich", sagt Kleinen. Dafür gibt es aktuell jede Menge neu aufgelegte Fassungen. Sie unterscheiden sich durch den Übersetzer. "Die Übersetzung von Wolfgang Krege ist näher am Originaltext, die von Walter Scherf ist leichter zu lesen, weil er mehr Wert auf das Erzählerische legt", erklärt Kleinen. Klar könne auch das englische Original gelesen werden. "Gerade weil der Kleine Hobbit von Tolkien ursprünglich als Kinderbuch geplant war, ist er nicht so komplex und kann von einer sechsten oder siebten Klasse auf Englisch gelesen werden", sagt Kleinen.

"Mir hat es geholfen, dass ich die Geschichte schon auf Deutsch kannte", sagt Christoph Ortmann, stellvertretender Stammtischsprecher. Gerade bei den Redewendungen sei das hilfreich. Angefangen hat seine Leidenschaft für Tolkien mit der Trilogie "Herr der Ringe". Als Jugendlicher habe er nach einer Fernsehnacht zum Buch gegriffen, als nach Sendeschluss nur noch das große Rauschen auf dem Bildschirm war. Langweilig wird es nie. Nico Brinkhoff weiß warum: "Tolkien hat nicht einfach nur ein Buch geschrieben. Er hat eine eigene Sprache und eine eigene Welt erfunden." Wer ganz tief darin eintauchen will, dem empfiehlt Sebastian Kleinen das Silmarillion oder eben einen Besuch beim Stammtisch. Der wird am Samstag, 5. Januar, nachmittags vor dem Kempener Kino einiges im Gepäck haben, um sich vorzustellen und Fragen zu beantworten. Bis dahin werden sich einige ihrer Fragen beantwortet haben. Denn klar sorgt der Film auch für reichlich Gesprächsstoff beim Stammtisch.

"Bisher habe ich nur kurze Ausschnitte gesehen", sagt Kleinen. Aufgefallen ist ihm bereits, dass der König der Langbärte im Film einen erstaunlich kurzen Bart hat. Gespannt ist er auch, wie Regisseur Peter Jackson den imposanten Drachen Smaug zum Reden bringt. Nico hofft vor allem, dass der Film den Humor des Buches beibehält. "Die Zwerge sind richtige Männerfiguren. Wie sollen die superlustige Szenen spielen?", fragt er sich. Sollte der Hobbit an die Ernsthaftigkeit des Herrn der Ringe angepasst sein, dann wird es wohl keine singenden Orks und tischdeckenden Hunde geben", vermutet Sebastian Kleinen. Um dem auf die Spur zu kommen, hilft nur eins: Ins Kino gehen und den Film anschauen (und vielleicht danach das Buch lesen).

(RP)
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