Bei den Nachbarn sieht es nicht besser aus. Direkt auf Platz 132 kommt der Kreis Wesel, Viersen hat es mit einer Nasenlänge Vorsprung auf 129 geschafft.

Der "Lernatlas" ist das Resultat einer Studie der Bertelsmannstiftung, die sich mit den Bedingungen für Bildung und lebenslanges Lernen in Deutschlands Kreisen und Städten befasst hat. In allen Bildungsbereichen, die der Lernatlas aufzählt, liegt der Kreis Kleve deutlich unterm Durchschnitt vergleichbarer Regionen. So beim schulischen Lernen oder bei den Chancen fürs berufliche Fortkommen.

Auch, was das "soziale Lernen" angeht, etwa durch gesellschaftliches Engagement, bis hin zum "persönlichen Lernen", was beispielsweise Volkshochschulkurse, Museumsbesuche oder die Neigung zur Literatur betrifft.

Walter Seefluth, Kreisverbandsvorsitzender der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, sieht eine Lösung in neuen Gesamtschulen: "Wir brauchen in den Mittelzentren endlich Gesamtschulgründungen, die durch Sekundarschulen in den kleineren Gemeinden ergänzt werden."

Landrat Wolfgang Spreen gab gestern auf Anfrage keine Stellungnahme zu der Studie ab. Zunächst sei zu prüfen, was für Daten ihr zugrunde lägen, begründete Kreis-Sprecher Eduard Großkämper. "Das Ergebnis trifft uns nicht unvorbereitet", erklärte er dennoch: "Es ist erkannt worden, wo Handlungsbedarf besteht, und da sind wir dran. Es tut sich was im Kreis Kleve."