Kevelaer Sportplatzgebühren: Sportverein und KBV im Clinch

Kevelaer · Bürgervereinigung hatte den KSV-Vorsitzenden als "Agitator" bezeichnet. Christian Schick kontert mit Offenem Brief.

Das Verhältnis zwischen dem Kevelaerer Sportverein (KSV) und der KBV ist derzeit offenbar gestört. Deutliches Zeichen dafür ist ein Offener Brief des Sportvereins an die Bürgervereinigung. In diesem Brief verwahrt sich der KSV-Vorsitzende Christian Schick gegen "unwahre Behauptungen". Anlass ist die Diskussion um die Einführung von Nutzungsgebühren für Sportstätten.

Schick bezieht sich dabei auf einen Beitrag in der KBV-Bürgerinfo, die an viele Haushalte in Kevelaer verteilt wird. Unter anderem heißt es darin: "Auch wenn man CDU-Ortsverbandsvorstandsmitglied ist, sollte man sich als Vereinsvorsitzender nicht gleichzeitig als Agitator betätigen."

Diese Bezeichnung weist Schick deutlich zurück. "Mich vor diesem Hintergrund als Agitator zu bezeichnen und mein Amt als Vereinsvorsitzender, das ich schon seit dem Jahr 2000 bekleide, mit dem von mir ebenfalls bekleideten Amt des stellvertretenden Ortsverbandsvorsitzenden der CDU zu verquicken, ist bemerkenswert. Sie haben vergessen, dass ich auch gewähltes Mitglied im Kirchenvorstand St. Marien bin und Geschäftsführer des Stadtsportverbandes." Schick stellt klar, dass sich der Sportverein zu keinem Zeitpunkt geweigert habe, Nutzungsgebühren zu bezahlen. Um die Kosten für die Vereinsmitglieder tragbar zu gestalten, habe man sich an alle Fraktionen mit dem Vorschlag gewandt, den Betriebskostenbeitrag auf zehn Euro pro Mitglied zu begrenzen.

"Während alle anderen Fraktionen unser Gesprächsersuchen angenommen haben, haben Sie uns als größten Kevelaerer Verein ignoriert. Sie haben nicht mal erklärt, dass Sie nicht mit uns sprechen wollen", schreibt Schick. Die KBV habe den Beschluss auch verwässert, weil die Verbrauchskosten nach einem Jahr überprüft werden sollen.

Den KBV-Fraktionsvorsitzenden Günther Krüger überrascht der Offene Brief. Die KBV habe in der Bürgerinfo lediglich auf einen Artikel in der Vereinszeitschrift des KSV reagiert. "Dort gab es eine klare Drohung in Richtung KBV, die wir für sehr übertrieben halten. Das war der Anlass für uns, mit diesem Beitrag zu reagieren", sagt Krüger.

Im Vereinsorgan "KSV aktuell" hatte Christian Schick geschrieben, dass es spießbürgerlich sei, wenn nach einem Jahr geprüft werde, ob der Verein auch sparsam mit der Energie umgehe. Offensichtlich gehe die KBV davon aus, dass der KSV Energie verschwenden würde. Allein die Unterstellung sei bemerkenswert. Das werde man nicht vergessen und vor der nächsten Kommunalwahl noch einmal intensiv daran erinnern.

"Dieser Satz hat uns nicht gepasst, daher ist bei uns auch die Schärfe reingekommen", sagt Krüger, der aber nicht glaubt, dass das Tischtuch zwischen KBV und KSV zerschnitten ist. "Wir sind weiter gesprächsbereit. Der KSV ist der größte Sportverein Kevelaers, der eine Menge leistet. Da wäre es doch Quatsch, nicht mehr miteinander zu sprechen."

(RP)
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