Kevelaer "Ich will den Streit beenden"

Kevelaer · Die UWU ist in Kervenheim stärkste politische Kraft. Theoretisch könnte jedoch Ernst Umbachs Wiederwahl zum Ortsvorsteher durch ein Parteienbündnis verhindert werde. Sigrid Ehrentraut (SPD) will sich daran nicht beteiligen.

Kevelaer: "Ich will den Streit beenden"
Foto: ddp, ddp

Morgen werden sie sich zusammensetzen, die Christdemokraten in Kevelaer, und über das Ergebnis der Kommunalwahl reden. Es wird gefeiert werden, aber auch nachdenkliche Töne sind zu erwarten. Immerhin hat die CDU eines ihrer Wahlziele nicht erreicht: die "klaren Verhältnisse", also die Rückeroberung der absoluten Mehrheit.

Der Grund war das schlechte Abschneiden der CDU in Kervenheim. Dort holte der von der CDU abgefallene Ortsvorsteher Ernst Umbach mit seiner Partei Unabhängige Wählerunion (UWU) aus dem Stand 45 Prozent.

Theoretisch könnten CDU, SPD und Grüne in der Ortschaft Ernst Umbach den Erfolg noch versalzen. Die drei Parteien hatten sich überraschend im Wahlkampf unter dem Titel "Ortsrat" zusammengeschlossen. SPD-Fraktionschefin Sigrid Ehrentraut wurde als mögliche Ortsvorsteherin auf den Schild gehoben. Zusammen haben die drei Parteien mehr Stimmen erhalten als die UWU, wie bereits am Wahlabend im Bühnenhaus von manchen durchgerechnet wurde.

Hauptsache, im Rat vertreten

In der CDU-Fraktionssitzung am Montag war eine solche Aktion nach RP-Informationen noch kein Thema. Der Kervenheimer CDU-Vorsitzende Wilhelm Wehren meinte gestern auf die Frage, ob über einen solchen Vorstoß nachgedacht werde: "Ich möchte das weder dementieren, noch bestätigen."

Auf das schlechte Ergebnis der Christdemokraten in der Ortschaft angesprochen, sagte Wehren: "Das Wichtigste ist, dass Martin Brandts in den Rat eingezogen ist. Sicher wäre es schöner gewesen, wenn er das Direktmandat geholt hätte". Brandts kam über einen Listenplatz in den Rat.

SPD-Fraktionschefin Sigrid Ehrentraut machte gestern deutlich, dass sie zwar weiter Mitglied des "Ortsrates" bleiben wolle, aber nach diesem Wahlergebnis nicht als Kandidatin gegen Umbach antreten wolle. "Das war nie in der Diskussion", sagt die Sozialdemokratin. "Ich habe mich zur Verfügung gestellt, um einen Streit zu beenden, den ich nun nicht wieder entfachen möchte." Ehrentraut hatte bereits am Dienstagabend einer SPD-Resolution zugestimmt, nach der die stärkste Fraktion den Ortsvorsteher vorschlagen darf, wie es Tradition ist.

Nichts gehört

Ernst Umbach selber erklärte gestern, von geplanten Aktionen gegen seine Wiederwahl habe er bislang nichts gehört. "Ich habe einen klaren Wählerauftrag." Er könne sich nicht vorstellen, dass die CDU eine solche Strafaktion gegen Kervenheims Bürger durchführe.

(RP)
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