Hückeswagen Der Heilige Geist als "Navi" fürs Leben
Hückeswagen · 60 jugendliche Katholiken aus Hückeswagen und Radevormwald bekamen am Donnerstagabend in der Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt das Sakrament der Firmung durch den Kölner Weihbischof Dominikus Schwaderlapp gespendet.
Die Pfarrkirche war rappelvoll, als die 60 Jugendlichen aus dem Pfarrverband das heilige Sakrament der Firmung gespendet bekamen. "Die jährliche Spendung der Firmung ist für die Gemeinde ein wichtiger Moment im Jahr. Wir wollen an dieser Stelle zeigen, dass wir eine große und eine starke Gemeinde sind", sagte Pfarrer Marc Dominikus Klein. Auch Weihbischof Dr. Dominikus Schwaderlapp freute sich über den Termin: "Ich bin froh, hier zu sein. Denn ich kann Euch heute etwas Größeres geben, als ich selbst habe: den Heiligen Geist." Mit diesem Geschenk könne man nichts falsch machen, denn: "Ihm können wir vertrauen, weil er nur Gutes für uns will", sagte der Kölner Weihbischof.
Die Heilige Messe war stimmungsvoll gestaltet: Solo-Gesang, E-Piano, Querflöten und zum Schluss sogar schmetternde Trompetenklänge - dem würdigen Anlass war die Messfeier in jedem Fall gerecht geworden. Ebenso die Tatsache, dass einige der 60 Firmlinge Teile der Liturgie, etwa die Fürbitten oder das Kyrie, mit eigenen Beiträgen übernommen hatten. Spätestens bei der Lesung vom Pfingsttag, als der Heilige Geist über die Jünger Jesu kam, freuten sich die anwesenden Familienangehörigen, Freunde und Verwandte auf die direkt nach dem Evangelium anstehende Firmung.
"Gut seht Ihr aus. Ihr habt Euch richtig schön gemach, das finde ich gut", sagte Schwaderlapp zu Beginn seiner Predigt, in der er in drei Punkten versuchte, ein wenig Klarheit in das für die meisten Menschen etwas schwammige Prinzip des Heiligen Geistes zu bringen. "Der Heilige Geist ist schwer zu begreifen, bei Gott Vater und Gott Sohn tun wir uns leichter", sagte der Weihbischof.
Jeder Vergleich hinke da, Schwaderlapp versuchte es dennoch. Als Beispiel nannte er das Navigationsgerät, das heutzutage jeder kenne und das eine segensreiche Erfindung sei. Genau wie ein Navi könne der Heilige Geist den Jugendlichen Berufung, Begleitung und Bekehrung geben. "Habt Ihr das Ziel eingegeben, bringt Euch der Heilige Geist genau dort hin, wie das Navi", betonte der Geistliche. Er begleitet die Jungen und Mädchen auch auf dem ganze Weg dorthin - "und wenn Ihr Euch verfahren habt, berechnet er einfach die Route neu. Und zuguterletzt, wenn ihr Euch völlig verzettelt habt, gewährt er Euch die Möglichkeit der Umkehr - wie das Navi, das dann ,Bitte wenden' sagt."
Im Anschluss an seine leidenschaftliche Predigt spendete der Weihbischof das Sakrament der Firmung; dafür bat er die Firmlinge: "Schaut mir doch, nachdem ich Euch die Hand aufgelegt habe, einen kurzen Moment in die Augen. Ich möchte, dass dieser für Euch so wichtige Moment einen Augenblick lang festgehalten wird."
Weiter sagte der Weihbischof: "Es gibt eine Facebook-Seite von Kölner Benediktinerinnen, gegründet hat sie Schwester Bernadette, auf der für die Firmlinge gebetet wird und für die diesjährigen Firmlinge Gebetspaten gesucht werden. Ihr könnt Euch also sicher sein, dass jetzt jemand für Euch betet." Er wies auch darauf hin, dass er selber ebenfalls eine Facebook-Seite habe und sich über Nachrichten der Firmlinge freue sowie diese schnellstmöglich beantworten werde.
Vor dem Segen wünschten auch noch die Katechetinnen, die die Firmlinge über sechs Monate begleitet hatten, diesen alles Gute für die Zukunft: "Vor allem wünschen wir Euch Stärke, verständnisvolle Mitmenschen, Erkenntnis und Forscherdrang, Vertrauen in Gott, Weisheit und Frömmigkeit." Weihbischof Dominikus Schwaderlapp schloss sich an und gab den 60 Firmlingen noch eines mit auf den Weg: "Der Heilige Geist ist Euch jetzt geschenkt, jetzt kommt es auf Euch an."
