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Hückeswagen 130 Asylbewerber bis Ende 2015 erwartet

Hückeswagen · Derzeit leben 72 Asylbewerber in der Schloss-Stadt. In diesem Jahr sollen fast noch einmal so viele kommen; die zur Verfügung stehenden Wohnungen werden voraussichtlich nicht ausreichen. 15 Paten haben sich bei der Stadt gemeldet.

 Bis zum Jahresende soll sich die Zahl der Asylbewerber in Hückeswagen fast verdoppelt haben, lautet die Prognose.

Bis zum Jahresende soll sich die Zahl der Asylbewerber in Hückeswagen fast verdoppelt haben, lautet die Prognose.

Foto: Bandermann (Archiv)

Noch hat die Stadt keine Probleme, die zugewiesenen Asylbewerber unterzubringen. Wohnungen für 104 Flüchtlinge stehen zur Verfügung, 74 davon sind untergebracht. Für zwei Asylbewerber wird der Platz jedoch nicht auf Dauer sein. "Einer hat eine Arbeitsstelle gefunden und zahlt die Wohnung selbst, ein zweiter ist mittlerweile Inhaber eines Passes und erhält Sozialleistungen", berichteten Fachbereichsleiter Michael Kirch und Sabine Erxleben vom Sozialamt am Donnerstag im Sozialausschuss.

Die Verwaltungsmitarbeiter hatten viel Positives über die Flüchtlinge, die aus 23 Nationen kommen, und deren Integrationserfolge zu berichten. In gemeinnütziger Arbeit betätigten sie sich etwa als Hausmeister für das städtische Übergangsheim in Scheideweg und richteten Wohnungen für die noch zu erwartenden Flüchtlinge her. "Asylbewerber arbeiten für Asylbewerber", sagte Kirch.

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Foto: dpa, rwe lof

Viele wollten Arbeiten und seien ebenso daran interessiert, die deutsche Sprache zu lernen. Die Volkshochschule (VHS) hat dazu neue Deutschkurse ins Programm aufgenommen. "Alle Kurse werden gut besucht", berichtete die Hückeswagener VHS-Leiterin Andrea Poranzke. 17 Teilnehmer aus unterschiedlichen Nationen hätten sich zum neuen Anfängerkursus angemeldet. Die Stadt Hückeswagen übernimmt in einigen Fällen die Kosten als freiwillige Leistung, auf Dauer sei das jedoch keine Option. "Wir tun, was wir können. Aber der Bundesgesetzgeber muss die Mittel dafür zur Verfügung stellen", betonte Kirch.

Positiv in der Willkommenskultur sei das Projekt "Paten für Asylbewerber" angenommen worden. 15 Lotsen haben sich gefunden und ihr ehrenamtliches Engagement bekundet. Diese sollen in der kommenden Woche zu einer ersten Schulung durch die Caritas Oberberg eingeladen werden. Danach soll der erste Kontakt zwischen Lotsen und Asylbewerbern hergestellt werden. Unabhängig von der Versorgung, die sich aus dem Asylbewerberleistungsgesetz ergibt, soll so für die Flüchtlinge ein Netzwerk von Hilfen entstehen.

Die Paten sind bereit, in der einen oder anderen Form Patenschaften für die Menschen aus aller Welt zu übernehmen. Das kann die Begleitung im Alltag sein - etwa der Gang zu einer Behörde, der Einkauf im Supermarkt oder die Vermittlung der Kinder in einen Sportverein - oder auch, wenn gewünscht, der persönliche Kontakt.

Mit im Boot ist das Projekt "Weitblick", das von den Standortlotsinnen Margareta Coenen und Brigitte Vandenherz-Siebel engagiert vorangetrieben wird. Weiter gibt es die Idee, das Jugendzentrum mit der Betreuung von Migrationskindern einzubinden. Das erste Treffen der Paten mit den Asylbewerbern ist für Ende Februar geplant.

Kirch berichtete im Sozialausschuss zudem, dass die Stadt erwartet, dass bis zum Jahresende insgesamt 130 Asylbewerber in Hückeswagen leben werden. 30 Plätze sind noch frei, 26 weitere Unterkünfte werden bis zum Jahresende dringend benötigt.

(heka)
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