Hilden Rewe-Markt Conrads kann erweitern

Hilden · Bürger und Behörden haben keine Einwände. Wenn der Rat zustimmt, liegen im Januar/Februar die Pläne aus.

 Links im Bild der Rewe-Markt. Die Tankstelle im Hintergrund ist schon teilweise abgerissen worden. Dort sollen zusätzliche Parkplätze angelegt werden.

Links im Bild der Rewe-Markt. Die Tankstelle im Hintergrund ist schon teilweise abgerissen worden. Dort sollen zusätzliche Parkplätze angelegt werden.

Foto: Ralph Matzerath

Viele Supermärkte haben in den vergangenen Jahren ihre Verkaufsflächen erweitert. Das plant auch der Eigentümer des Rewe-Marktes an der Richrather Straße. Deshalb hat er das Nachbargrundstück mit einer Tankstelle darauf gekauft. Der Stadtrat steht dem Vorhaben positiv gegenüber und hat beschlossen, einen Bebauungsplan aufzustellen. In dem Verfahren werden auch die Anwohner und "Träger öffentlicher Belange" gehört. Ihr Votum liegt jetzt vor und ist zum Teil in die Pläne eingearbeitet worden. Der Stadtentwicklungsausschluss hat jetzt einstimmig beschlossen, im nächsten Schritt die Pläne öffentlich auszulegen. Stimmt der Rat - wie zu erwarten - am Mittwoch zu, wird die Planung im Januar/Februar 2017 im Rathaus öffentlich ausgelegt. Wenn danach auch die Politik zustimmt, kann Baurecht geschaffen werden. Die eigentlichen Bauarbeiten für die Erweiterung des Rewe-Marktes könnten vermutlich erst Ende 2017/18 beginnen, schätzt Planungsamtsleiter Peter Stuhlträger - so lange dauert das komplexe Bebauungsplanverfahren.

Der Supermarkt will von heute 1000 auf 1550 Quadratmeter Verkaufsfläche erweitern. Die Fläche wird nicht nur vom Rewe, sondern auch von anderen Geschäften genutzt, erläutert Michaela Roudbar-Latteier vom Büro StadtVerkehr. Damit werde der Handel in der Hildener Innenstadt nicht beeinträchtigt, schließt sich die Industrie- und Handelskammer Düsseldorf einem Gutachten des Investors an. Auch die Nachbarstadt Langenfeld hat keine Bedenken. Im Vertrag der Stadt mit dem Investor solle festgehalten werden, dass mindestens 90 Prozent der Verkaufsfläche dem Vertrieb von nahversorgungsrelevanten Sortimenten (inklusive Getränke) dienen. Im Umkreis von 700 Metern um den Rewe-Markt lebten rund 9190 Einwohner. Der Gutachter geht von einer Kaufkraft von 2300 Euro pro Einwohner für Nahrungs- und Genussmittel aus und kommt so auf einen erwarteten Umsatz von rund 21 Millionen Euro.

Durch die Erweiterung des Supermarktes verbessert sich der Lärmschutz für die Anwohner. Entlang des Garather Mühlenbachs schreibt die Stadt den Bau einer Lärmschutzwand vor. Direkt am Supermarkt wird sie bis zu fünf Meter hoch und einseitig begrünt. Die Anlieferung des Supermarktes wird eingehaust, aber nicht komplett. Die Belüftungsanlage wird erneuert, damit leiser und darf nur zur nördlichen Gebäudeseite und zum Parkplatz ausgerichtet werden. Anwohner hatten sich über Geruchsbelästigung durch Fleischzubereitung in der Rewe-Metzgerei beschwert. Lärmarme Einkaufswagen und Asphalt statt Pflaster auf dem Parkplatz sollen ebenfalls für weniger Lärm sorgen, so Roudbar-Latteier. Die Zahl der Parkplätze wird durch die Erweiterung von heute 50 auf 66 erhöht. "Kunden von Verbrauchermärkten erwarten heute ein breites und detailliertes Angebot", erläutert Stadtmarketing-Geschäftsführer Volker Hillebrand: "Dazu gehört auch eine entsprechende Anzahl von Parkplätzen. Die 55 vorhandenen Stellplätze seien häufig ausgelastet. Zusätzliche Parkplätze würden von den Kunden sicherlich begrüßt. Die Zufahrt bleibt, wo sie heute ist. Der zuständige Landesbetrieb Straßen NRW (die Richrather Straße ist eine Landesstraße) hatte eine vorgeschlagene Verlegung abgelehnt. Die Stadtwerke Hilden weisen darauf hin, dass Platz für eine kundeneigene Trafostation vorgesehen wird.

(RP)
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