Hilden Mehr Ausbildungsplätze

Düsseldorf · Die Wirtschaft bietet eine wachsende Zahl von Lehrstellen an. Es werden mehr Ausbildungsverträge abgeschlossen als im Vorjahr. Viele Plätze in Handwerksbetrieben werden nach vorherigen Praktika vergeben.

Kreis Mettmann Auf dem Ausbildungsstellenmarkt herrscht Frühlingsstimmung. Dies berichteten übereinstimmend die Arbeitsagenturen Düsseldorf und Wuppertal, die Kreishandwerkerschaft sowie die Handwerks- und die Industrie- und Handelskammer. Die Handwerkskammer spricht von 129 offenen Stellen in Handwerksbetrieben im Kreis Mettmann und Düsseldorf.

Handwerk sucht Lehrlinge

Axel Fuhrmann von der Kammer ermuntert Jugendliche, sich zu bewerben: "Die Lage auf dem Lehrstellenmarkt ist so gut wie seit langem nicht mehr." Martin Klebe von der Wuppertaler Agentur unterstützt diesen Appell. Er weiß aus Erfahrung, dass Jugendliche mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung selbst dann schnell eine Arbeitsstelle finden, wenn sie von ihrem Ausbildungsbetrieb nicht übernommen werden.

Gabriele Leßel, Leiterin der Abteilung Ausbildung bei der Kreishandwerkerschaft Mettmann, zählte Ende März 748 neu abgeschlossene Ausbildungsverträge, zwei Prozent mehr als vor einem Jahr. Sie ist für die weitere Entwicklung ebenfalls vorsichtig optimistisch, zumal viele Handwerksbetriebe erst im April bis Juni ihre Lehrverträge abschließen. Leßel appelliert an Schulen und Eltern, die Möglichkeit zu Betriebspraktika zu nutzen. Denn viele Betriebe klagen darüber, dass sich bei ihnen Jugendliche bewerben, die nicht reif für den Beruf sind. Mit jungen Leuten, die schon mal in einem Betrieb gearbeitet haben, könne man dagegen schon ganz anders reden. Hinzu komme, dass sich die Chance auf einen Ausbildungsplatz verbessert. Denn viele Betriebe vergeben ihre Lehrstellen an ehemalige Praktikaten.

Wegzug verhindern

Der für die Berufsbildung zuständige stellvertretende Geschäftsführer der Düsseldorfer IHK, Norbert Woehlke, registrierte Ende März 1430 neue Ausbildungsverträge im Kammerbezirk. Das waren 26,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Die meisten Verträge wurden freilich in Düsseldorf abgeschlossen. Allerdings lag der Zuwachs in Niederberg mit Wülfrath, Velbert und Heiligenhaus immerhin noch bei 16,9 Prozent. Agenturchef Klebe ruft Industrie- und Handwerksbetriebe im Niederbergischen auf, Auszubildende einzustellen und sich jetzt Fachkräfte für die Zukunft zu sichern, bevor die Schülerzahlen der Entlassjahrgänge sinken. Zudem mahnt er: Wenn die jungen Leute eine Arbeitsstelle in Düsseldorf, Wuppertal oder Essen finden, werden sie später auch wegziehen und dort wohnen. Dies sei schlecht für die Region.

(RP)
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