Haan Gelungene Gebäude erleben

Haan · Die Architektenkammer NRW präsentiert am Samstag und Sonntag 451 neue Bauwerke in 164 NRW-Städten. In Hilden können Gottschalks Mühle, die Stadtwerke Hilden Arena und die Feuerwache, in Haan das Sanitätshaus Böge besichtigt werden.

Die Architektenkammer NRW präsentiert am Wochenende zum 17. Mal Beispiele für gelungene Architektur. Der besondere Reiz liegt darin, dass die große Mehrzahl der 451 aufgeführten Objekte üblicherweise nicht für Architektur-Interessierte offen stehen. Das gilt für private Wohnhäuser ebenso wie für viele Büro- und Wirtschaftsgebäude. Im vergangenen Jahr ließen sich rund 40 000 Architekturfans diese Gelegenheit nicht entgehen.

Hilden ist gleich mit drei Objekten vertreten. Gut fünf Millionen Euro hat die Stadt Hilden in den Umbau und die Erweiterung der Feuerwache investiert (Besichtigung Sonntag 12-15 Uhr, alle 30 Minuten Führung, Treffpunkt Haupteingang). Architekt Oliver Buddenberg (Düsseldorf) hat den Altbau um einen kubischen Anbau erweitert. Unten finden acht Großfahrzeuge in einer Garage Platz. Im Obergeschoss haben die rund 100 ehrenamtlichen Feuerwehrleute eine neue Kantine mit Küche bekommen. Die bodentiefen Fenster zum Hof und die Farbgestaltung — warmes "Verkehrsrot" und cooles Weiß — würden einem schicken Café zur Ehre gereichen.

Ein "echtes Highlight", findet auch Feuerwehr-Chef Bernd Janeck und dabei sehr nützlich: "Bei einem Großeinsatz hat man von der Kantine einen kompletten Überblick über das Gelände." Das hatte der Architekt auch so beabsichtigt. "Die Idee unseres Entwurfes war es, den Hof freizuhalten, weil er das Herz einer Feuerwache ist", erläutert Projektleiter Wilm Schwarzpaul.

5,1 Millionen Euro hat die Stadtwerke Hilden Arena an der Grünstraße 4 gekostet (Besichtigung: Samstag 10-12 Uhr, Treffpunkt Haupteingang). Sie hat Architekt Christofer Allerkamp (Essen) entworfen. Die 27 mal 45 Meter große Halle kann durch Trennvorhänge in drei gleich große Spielfelder geteilt werden. Jeder Abteilung sind zwei Umkleiden, Duschen und Toiletten zugeordnet. Eine ausfahrbare Tribüne bietet Platz für 299 Zuschauer. Damit auch Behinderte im Notfall allein aus der Halle flüchten können, wurden der Fluchtweg barrierefrei gestaltet. Eine Belüftungsanlage sorgt für frische Luft auch bei geschlossenen Fenstern. Das werden die Anwohner bei sportlichen Großveranstaltungen zu schätzen wissen. Ein Mehrzweckraum nebenan kann sowohl vom Stadtsportverband Hilden als auch von den Schulen für den Unterricht genutzt werden. Neben Schulen nutzen auch Vereine die Halle. Einer davon ist der TuS Hilden 1896. Für den zweiten sportlichen Leiter Hans-Peter Westbeld ist die Stadtwerke Hilden Arena "bis ins kleinste Detail sehr schön geworden" und jetzt "die modernste Halle in Nordrhein-Westfalen". Architekt Christof Gemeiner (Hilden) hat die denkmalgeschützte und lange leerstehende Gottschalks Mühle (Mühle 64) im Auftrag ihres privaten Besitzers für rund 2,5 Millionen Euro revitalisiert und für heutige Erfordernisse nutzbar gemacht (Besichtigung Samstag 11-13 Uhr mit Führungen). Dabei wurde Historisches erhalten und mit moderner Architektur verbunden. Der Betrieb der Mühle, die bereits im 14. Jahrhundert erwähnt wird, lief bis 1995. Die neue Gottschalks Mühle bieten Flächen für Wohnen und Gewerbe.

(RP/rl)
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