Hilden Flamenco-Kursus wartet auf Männer

Hilden · Erstmals nach zwei Jahren bietet der Spanischer Verein zwei Gruppen an - eine für Kinder und eine für Erwachsene.

 Chantal Rodriguez-Perez leitet den Flamenco Kursus. Der Kursus steht allen Interessierten offen. Um mittanzen zu können, wird keine Mitgliedschaft benötigt.

Chantal Rodriguez-Perez leitet den Flamenco Kursus. Der Kursus steht allen Interessierten offen. Um mittanzen zu können, wird keine Mitgliedschaft benötigt.

Foto: Köhlen

Neugierig hatte Alegra ihrer neuen Tanzlehrerin Chantal Rodriguez-Perez dabei zugeschaut, wie sie zur Musik den Takt mit den Händen vorgab. "Das Klatschen hat mir Spaß gemacht", sagt die Sechsjährige. Es ist die Basis jeder Bewegung, ein Rhythmusgefühl, das Anfängern vermittelt werden muss. "Nur wer den Takt hört, kann dazu tanzen", sagt die 29-jährige Dozentin. Auch Helena (7) war bei der ersten Stunde dabei. Im Spanienurlaub mit ihrer Familie hat sie Flamencoauftritte schon des öfteren gesehen. "Sie war immer von den tollen Kleidern begeistert", sagt ihre Mutter. Als sie von dem neuen Angebot erfuhr, schaute sie mit ihrer Tochter vorbei. "Ich denke schon, dass wir dabeibleiben werden und noch einige Freunde fragen werden, ob sie nicht auch Lust haben, zu kommen", sagt die Mutter. Tanzbegeistert sei ihre Tochter, "sie tanzt ja schon Ballett." Aber Flamenco, das sei auch etwas Besonderes. Flamenco ist ein Tanz, der zwar viel Technik fordert und - wie jeder Tanzstil - von guter Körperhaltung lebt, der in erster Linie aber Gefühle ausdrückt. Entsprechend vielfältig ist die Musik zu den verschiedenen "Palos" (Tanzformen): Die beiden bekannteren Tänze sind die Rumba und der klassischen Paartanz Sevillanas. "Wir werden ganz langsam anfangen, Takt und Technik lernen und zu Beginn eher einen einfachen Tango ausprobieren", erklärt Rodriguez-Perez. Erst später möchte sie eine Choreographie für die neue Gruppe entwickeln. Denn das Ziel ist klar: Nächstes Jahr soll die Truppe auf dem Sommerfest des Vereins auf der Bühne auftreten. "Wir wollen mit unserem Verein wieder präsenter sein, mehr für unsere Mitglieder anbieten und nicht immer Gruppen von außerhalb für unsere Feste engagieren", erklärt Schriftführerin Maria Vazquez-Fernandes, die das Angebot initiiert hat.

In ihrer ersten Tanzstunde am vergangenen Sonntag gab es noch keine bunten, wallenden Kleider mit großen Volants und auch keine "klackernden" Flamencoschuhe mit eingeschlagenen Nägeln unter der Sohle. Rodriguez-Perez wollte ihre neuen Schützlinge erstmal kennen lernen und die Voraussetzungen klären. Im Gegensatz zum Kinderkursus ist der Erwachsenenkurs schon am ersten Tag mit elf Teilnehmerinnen gut gefüllt.

"Ein paar Männer wären gut", sagt Lucia Mora (57) und schmunzelt. Das langjährige Vereinsmitglied freut sich, dass Flamenco endlich wieder in die Räumlichkeiten des Vereins einzieht. "Natürlich haben wir es vermisst, dass es solange keinen Flamencokursus hier gab. Jetzt möchte ich es einfach lernen und Spaß dabei haben", sagt Mora. Auch Susana Fernandez De Liger (41) freut sich auf die neue Herausforderung. "Ich wollte das schon immer mal richtig lernen. Meine Schwester tanzt schon seit einigen Jahren und da ich jetzt erfahren habe, dass unser Verein das wieder anbietet, bin ich dabei."

Der Kursus steht allen Interessierten offen. Um mittanzen zu können, wird keine Mitgliedschaft benötigt. Die Teilnahmegebühr pro Kurstermin beträgt für Kinder fünf Euro, für Erwachsene zehn Euro. Trainiert wird an jedem zweiten Sonntag im Monat, im Clubheim "Capricho Andaluz", Kirchhofstraße 9. Die Kinder treffen sich von 11 bis 11.45 Uhr, die Erwachsenen von 12 bis 13.30 Uhr. Der nächste Termin ist am 8. Oktober.

(sebu)
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