Grevenbroich Museum erinnert an den "stillen Beobachter"

Grevenbroich · In der Villa Erckens sind 56 Bilder des 2011 verstorbenen Kunstlehrers Heinz-Josef Homann zu sehen.

 Ursula Slomka und Günter Kühn mit einigen Werken von Heinz-Josef Homann.

Ursula Slomka und Günter Kühn mit einigen Werken von Heinz-Josef Homann.

Foto: G. Salzburg

Mehr als 20 Jahre hat er am Pascal-Gymnasium Kunst unterrichtet - in der Freizeit hat Heinz-Josef Homann, der 2011 unerwartet starb, mehr als 1000 Kunstwerke geschaffen. 56 Bilder aus seinem Nachlass - die meisten in Acryl-Technik - sind nun im Museum in der Villa Erckens zu sehen. Die Ausstellung, die morgen um 20 Uhr eröffnet wird, organisierten zwei Studienkollegen des Künstlers, Günter Kühn und Ursula Slomka aus Duisburg. "Ich bin überglücklich, dass ein Teil der Werke meines Bruders jetzt der Öffentlichkeit gezeigt werden", erklärte seine Schwester Ingeborg Homann (67). "Als Günter Kühn bei uns anrief, waren wir sofort zu einer Ausstellung bereit. Homann hat als Lehrer mit dem Museum zusammengearbeitet, und er hat ein vielfältiges Werk hinterlassen", so Kulturfachbereichsleiter Stefan Pelzer-Florack.

Als zurückhaltender Mensch wird Homann, der dieses Jahr 65 geworden wäre, beschrieben. Zugleich habe der Düsseldorfer eine scharfe Beobachtungsgabe gehabt. Der Name der Ausstellung lautet passend "Der stille Beobachter". Homann hält Menschen im Zwiegespräch in der alten Synagoge in Essen fest oder auf dem Bahnsteig lesend, dem Nachbarn abgewandt. Den Künstler in eine Schublade zu stecken - unmöglich. Stillleben und Bilder mit niederrheinischen Landschaften gehören zum Werk. Eine Frau öffnet die Tür, um das Haus zu verlassen - Alltägliches setzte Homann gekonnt ins Bild, er spielte mit Licht und Schatten. Sogar ein Gummiring an einem Wandnagel war es ihm wert gemalt zu werden.

Ganz anders seine Schwarz-Weiß-Zeichnungen, in denen er Figuren-Duos skizzierte - es hat den Anschein, als seien sie in Sekunden entstanden. Besonders markant: Große, in einer Farbe gehaltene Flächen, an deren Rand - immer unten - Figuren zu sehen sind. Trotz ihrer Kleinheit in all der Weite - der Mensch prägt das Bild.

(cso-)
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