Grevenbroich "Keramiker" zeigen ihre kunterbunten Kunstfiguren

Grevenbroich · Gut besuchter Keramikmarkt im Museum: Zehn Künstler zeigten ihre schönsten Werke und boten sie zum Kauf an.

Eine Frauendomäne ist die Keramikkunst in Grevenbroich: Zehn Künstlerinnen präsentierten gestern ihre schönsten Werke beim vierten Keramikmarkt im Museum Villa Erckens. Die Veranstaltung war gut besucht. "Die Resonanz zeigt, dass Keramikkunst nicht aus der Mode ist", sagte Mit-Organisatorin Ursula Gabler. Die Kapellenerin gehört der Künstlergruppe der Villa Erckens und dem Förderverein des Museums an und hegt selbst eine große Leidenschaft für die Arbeit mit Keramik. "Ich mache das seit ungefähr 20 Jahren", erzählte Gabler.

Sie ist vor allem von der Vielfalt begeistert: "Wer mit Keramik arbeitet, dem sind keine Grenzen gesetzt." - "Doch: Die Größe des Ofens", ergänzte Heike Delvos mit einem Augenzwinkern. Die Neusserin hatte ihren Stand gestern genau gegenüber von Ursula Gabler aufgebaut. Tatsächlich sind die Werke der Neusserin kaum mit denen von Gabler zu vergleichen. Sie hat sich unter anderem auf Gefäße und Übertöpfe spezialisiert, die sie zum Teil mit Glasuren versieht. "Keramikkunst ist seit einiger Zeit wieder stärker gefragt", berichtete Heike Delvos, die regelmäßig auf Ausstellungen zu Gast ist.

Die Künstler, die ihre Werke gestern in der Villa Erckens zeigten, arbeiten alle mit dem gleichen Material, verarbeiten es aber völlig unterschiedlich. Ursula Gabler etwa stellt auch solche Werke her, die Betrachtern viel Interpretationsspielraum lassen. Ein Beispiel: ein Werk, das den Titel "Mit dem Leben leben" trägt. Es zeigt eine Frau, die mit dem Rücken an einer Wand mit zwei Fenstern steht. "Sie ist dem Licht abgewandt. Das kann viel bedeuten", sagte Ursula Gabler, die schätzt, sich etwa drei bis vier Monate allein mit diesem Kunstwerk beschäftigt zu haben. "Aus meinen Entwürfen werden zunächst Rohfertigungen, dann werden die Werke mehrfach im Ofen gebrannt." Einen Vorteil der dekorativen Objekte sieht die 65-Jährige vor allem darin, dass sie witterungsbeständig sind und damit auch Gärten zieren können. "Alles ist Handarbeit", betonte die Kapellenerin und unterstrich auch mit Blick auf junge Künstler, die sich mit dem Material Keramik beschäftigen: "Die Arbeit mit den Händen kann auch dem Kopf dienlich sein."

Beim Markt in der Villa Erckens schaute sich auch die Gustorferin Waltraud Steup um. Sie hatte früher selbst Keramikkurse an der Volkshochschule gegeben und traf jetzt viele alte Bekannte im Museum wieder. "Ich liebe diese Form der Kunst. Sie ist so vielseitig", sagte Steup. "Alle Damen tragen in Bezug auf die Kunst ihre eigene Handschrift."

(cka)
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