Bürgerinitiative Donnerstag Abend noch nicht gegründet Geplante Verbrennung ruft Skepsis hervor

Bürgerinitiative Donnerstag Abend noch nicht gegründet · Eines vorweg: Eine Bürgerinitiative gegen die geplante Papierschlamm-Verbrennung wurde Donnerstag Abend nicht gegründet. Zwar diskutierten rund 50 besorgte Bürger bis 22 Uhr engagiert mit Kraftwerksdirektor Dr. Eberhard Uhlig, doch zur Bildung eines organisierten Widerstandes kam es nicht. Vielmehr vereinbarte man, in Kontakt zu bleiben. Kraftwerks-Chef Dr. Eberhard Uhlig (r.) diskutierte Donnerstag auf Einladung von Jürgen Güsgen, Dieter Dorok und Harald Peters (v.l.) mit besorgten Bürgern über die geplante Papierschlamm-Verbrennung. NGZ-Foto: H. Jazyk

Eines vorweg: Eine Bürgerinitiative gegen die geplante Papierschlamm-Verbrennung wurde Donnerstag Abend nicht gegründet. Zwar diskutierten rund 50 besorgte Bürger bis 22 Uhr engagiert mit Kraftwerksdirektor Dr. Eberhard Uhlig, doch zur Bildung eines organisierten Widerstandes kam es nicht. Vielmehr vereinbarte man, in Kontakt zu bleiben. Kraftwerks-Chef Dr. Eberhard Uhlig (r.) diskutierte Donnerstag auf Einladung von Jürgen Güsgen, Dieter Dorok und Harald Peters (v.l.) mit besorgten Bürgern über die geplante Papierschlamm-Verbrennung. NGZ-Foto: H. Jazyk

Harald Peters aus Laach sowie die Kommunalpolitiker Jürgen Güsgen (UWG) und Dieter Dorok (Grüne) hatten zu einer Versammlung in die Gustorfer Gaststätte "Erftdom" eingeladen, um die "Bürgerinitiative für ein gesundes Leben in Grevenbroich" aus der Taufe zu heben. Bei denjenigen, die dieser Einladung gefolgt waren - dazu gehörten auch die Vertreter der Gustorfer Fraktionen -, herrschte gegenüber dem geplanten Projekt im Kraftwerk Frimmersdorf höchstmögliche Skepsis.

Wie aus zahlreichen Wortbeiträgen deutlich wurde, gibt es etliche Vorbehalte gegen die Papierschlamm-Verbrennung: Höhere Schadstoffbelastungen werden ebenso befürchtet wie daraus resultierende Gefahren für die Gesundheit sowie ein erhöhtes Verkehrsaufkommen durch 60 Lastwagen, die künftig täglich das Kraftwerk Frimmersdorf ansteuern sollen. Wie Hubert Rütten (CDU) deutlich machte, seien 2,5 Millionen Tonnen Papierschlamm, die jährlich in den Blöcken "Paula" und "Quelle" verfeuert werden sollen, "eindeutig zu viel".

Der Gustorfer verwies in diesem Zusammenhang auf ein Schreiben, das er aus der Kreisverwaltung angefordert hatte, und in dem nachgewiesen werde, dass die Schadstoffbelastung in den südlichen Stadtteilen nicht größer sei als in Ballungsgebieten. "Dieser Satz sollte zu denken geben", meinte Rütten. Er lehnte das Vorhaben von RWE Rheinbraun ab, es sei mit dem Einstieg in eine Müllverbrennung gleichzusetzen. Eine Meinung, die viele am Donnerstag Abend vertraten.

Dr. Eberhard Uhlig, Leiter der Kraftwerke Frimmersdorf und Neurath, versuchte, gegenüber den Zuhörern die Position seines Unternehmens deutlich zu machen. Dabei stellte er detailliert - wie bereits vor dem Fachausschuss - die geplante Anlage vor. Sein Fazit: Eine Papierschlamm-Verbrennung bringe keinerlei Zusatzbelastungen für die Stadt Grevenbroich und die dort lebende Bevölkerung mit sich, dies hätten Gutachten von unabhängigen Instituten belegt. Verbrennungstechnisch sei eine Verfeuerung in den Kraftwerksblöcken der in einer MVA vorzuziehen.

Und der Einstieg in eine Müllverbrennung - beispielsweise von Klärschlamm oder Althölzern - sei in Frimmersdorf keinesfalls vorgesehen: "Das ist eine Aussage von RWE", bekräftige Dr. Uhlig. Die 60 Lastwagen, die innerhalb von 16 Stunden täglich mit Papierschlamm über die Autobahn zum Kraftwerk fahren sollen, würden "keine spürbare Belastung" darstellen.

Trotz zweistündiger Diskussion vermochte es der Kraftwerks-Direktor nicht, die Ängste der Teilnehmer zu nehmen. "Ich denke, es besteht der Bedarf, weiter in Kontakt zu bleiben, um damit die Grundlage für die Gründung einer Bürgerinitiative zu schaffen", resümierte Jürgen Güsgen. Dies müsse aber bereits in Kürze geschehen, da es Fristen einzuhalten gelte.

Die Genehmigungs-Unterlagen von RWE Rheinbraun liegen noch bis zum 23. Juni bei der Stadt aus und Einwände gegen die geplante Verbrennung können bis zum 7. Juli schriftlich an die Bezirksregierung formuliert werden, bevor dann am 15. Juli der Erörterungstermin im Alten Schloss ansteht.

(NGZ)
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