Dreikönigsfest der spanischen Gemeinde Eine schöne Bescherung

Dreikönigsfest der spanischen Gemeinde · Hierzulande gestaltete sich das offizielle Ende der Weihnachtszeit am Wochenende unspektakulär. Anders sah es dagegen bei der spanischen Gemeinde aus, die jetzt in St. Josef ihr Dreikönigsfest feierte. Die in Grevenbroich lebenden spanischen Kinder wurden am Samstag in der Südstadt beim Dreikönigsfest beschert. NGZ-Foto: M. Reuter

Hierzulande gestaltete sich das offizielle Ende der Weihnachtszeit am Wochenende unspektakulär. Anders sah es dagegen bei der spanischen Gemeinde aus, die jetzt in St. Josef ihr Dreikönigsfest feierte. Die in Grevenbroich lebenden spanischen Kinder wurden am Samstag in der Südstadt beim Dreikönigsfest beschert. NGZ-Foto: M. Reuter

Nicht Heiligabend, sondern vielmehr erst der am 6. Januar gefeierte Besuch der drei Weisen aus dem Morgenland an der Krippe ist nämlich für spanische Kinder der heiß ersehnte Tag ihrer Bescherung. Da das Dreikönigsfest in Nordrhein-Westfalen nun mal kein gesetzlicher Feiertag ist, wird bei der spanischen Gemeinde stets am folgenden Samstag zünftig gefeiert, wobei auch diesmal wieder Don Pedro Bermejo aus Neuss Feder führend mit von der Partie war.

Aurea Fernandez, die an der spanischen Schule unterrichtet, hatte mit ihren Schülern spanische Weihnachtslieder für den Gottesdienst eingeübt, mit dem die Feier eröffnet wurde. Auf die von Don Pedro zelebrierte Messe folgte dann die populäre Prozession durch Teile der Südstadt. "Einem alten spanischen Brauch entsprechend, tun die heiligen drei Könige nämlich ihren Besuch beim neu geborenen Jesuskind anschließend öffentlich kund", erklärt Jesus Miguel Ramirez, der Vorsitzende des spanischen Vereins.

Hoch zu Ross führten die drei Könige den Zug der ihnen folgenden Gläubigen an, wobei die Suche nach Freiwilligen Ramirez zufolge gelegentlich nur dadurch etwas behindert wird, wenn ein potenzieller Kandidat Angst vor Pferden haben sollte. Bei José Sousa, der bereits zum zweiten Mal einen der Könige spielte, ist dies sicherlich nicht der Fall, doch auch José Quesada und Antonio Narciandi meisterten die ungewohnte Aufgabe ohne Probleme.

Freuen konnten sich Jesus Miguel Ramirez und sein Stellvertreter Alberto Santiago auch diesmal wieder über die ungebrochene Resonanz, die sich das Dreikönigsfest bei den in Grevenbroich und Umgebung lebenden Spaniern erfreut. "Full house" herrschte denn auch nach der Prozession im Jugendtreff St. Josef. Dort stand die Bescherung der Kinder im Mittelpunkt.

Mit Elan mischte erneut auch Don Pedro mit, der seit 30 Jahren in Deutschland als Seelsorger für seine Landsleute und andere spanischsprachige Katholiken wirkt. Seinen Hauptstandort hat der 68-Jährige in Neuss, sein Einzugsbereich reicht indes beträchtlich weiter: Für nicht weniger als sieben Gemeinden ist der Priester nämlich tätig. Neben Grevenbroich, wo er allmonatlich in der Elsener Pfarrkirche St. Stephanus die Messe feiert, betreut er weitere Gemeinden und Gruppen in Neuss, Düsseldorf, Hilden, Ratingen und Mettmann.

Unterstützt wird er dabei von den Ordensschwestern Magdalena und Montserrat. Eines der Ziele seiner Arbeit ist es, "die spanische Kultur in die dritte und vierte Generation weiter zu tragen". Viele der schon lange Zeit hier lebenden Spanier haben nach dem Eindruck des Geistlichen ihre Wurzeln verloren und seien eigentlich weder Spanier noch Deutsche.

Diesem Trend entgegen zu wirken, ist denn auch die Hauptaufgabe des Spanischen Vereins, der seinen Treffpunkt an der Rheydter Straße hat und dessen gleichsam spirituelles Zentrum die Elsener Stephanus-Kirche ist, wo Hochzeiten gefeiert und Kinder getauft werden. Für das von mehr als 400 Gästen besuchte Dreikönigsfest hat der Verein bereits Mitte der 90-er Jahre in der Südstadt-Pfarrei St. Josef eine neue Heimstatt finden können. S.M.

(NGZ)
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