Goch VHS macht Kinder mündig für die Medien

Goch · Kinder am Computer – für die Eltern oft eine fremde Welt, bei der sie sorgenvoll außen vor bleiben. Die Volkshochschule, die gestern ihr neues Programm vorstellte. lud eine Fachfrau zum Thema ein.

Die Volkshochschule selbst haben den Slogan vom "lebenslangen Lernen" vor Jahren erfunden. Meinten damit die Erwachsenen. Und nun, zunehmend, auch die ganz Kleinen. Kinder am Computer – ein perfektes Beispiel dafür. Wie sie fit machen für den sicheren Umgang mit den Geräten, vor Übermaß schützen, wie sie überhaupt vor Gefahren schützen in den sozialen Netzwerken wie Facebook? Die Volkshochschule Koch-Kevelaer-Uedem-Weeze bietet Kurse an für Eltern. Und für Kinder. Das tut sie zu festen Terminen. Und, auf Wunsch, beispielsweise auch direkt im Kindergarten, in der Schule.

Ganz gleich, ob nun die "Kunden" ins Haus kommen oder die VHS-Dozenten in Schulen, Firmen, Kindergärten gehen – auf eines kommt es immer an. "Wir machen die passenden Angebote, bieten das, was nachgefragt wird, schauen über den Tellerrand. Und sorgen dafür, dass wir Weiterbildung, ganz gleich, auf welchem Gebiet, zu Preisen, die sich jeder leisten kann", sagt Theo Reintjes, Chef der VHS, die als Zweckverband zuständig ist für die vier Städte und Gemeinden.

Bildung. Den Begriff nimmt die VHS, längst weg vom Makrameekurs-Image, ernst. Auf allen Ebenen. Bei den Sprachen zum Beispiel. "Dort wie überall spüren wir wohl auch mit als erste Veränderungen", so Reintjes. Fachbereichsleiter Norman Payne berichtet, das Interesse an Französisch lasse weiter nach, das an Spanisch sei weitaus größer als die Begeisterung fürs Niederländische gleich nebenan. Russisch und auch Türkisch hingegen sind gefragt.

Gefragt ist auch alles, was für berufliche Weiterbildung gut ist. Oder vielleicht auch freiberufliche Zweit-Standbeine schafft. So bietet Ruth Keuken, Stadtmarketing-Chefin in Kevelaer, für VHS-Teilnehmer selbst einen Kurs für angehende Niederrhein-Gästeführer an. Mit Sicherheit wieder ganz stark gefragt: "Sicherheit für Senioren" im Straßenverkehr wie beim Schutz vor Straftaten (wie Telefonbetrug): Dafür holt sich die VHS wieder die Präventions-Fachfrau der Polizei ins Haus: Ute Theunissen.

Muss eine mit öffentlichen Geldern (teil-)finanzierte Volkshochschule Kreativkurse anbieten? Ja, ganz klar, muss sie, sagt Theo Reintjes. Fachbereichsleiterin Daniela Gust kennt die sprichwörtliche Abstimmung mit den Füßen. "Unsere Kreativkurse sind unglaublich stark gefragt." Und genau deshalb mache die VHS auch eine Vielfalt von Angeboten. Für die Bürger vor Ort. "Und mt Dozenten, die wirklich Ahnung vom jeweiligen Thema haben", so Gust. Und sie machte auch klar: Solche Kurse sind thematisch eng verwoben mit einem anderen Fachbereich: Gesundheit. Die Suche nach Ausgleich für vielfältige Belastungen, der Wunsch nach mehr Bewegung, ohne sich gleich langfristig für irgend etwas, das vielleicht gerade in Mode ist, zu entscheidend und teure Jahres-Abos buchen zu müssen: Da leiste die VHS Hilfestellung. Indem sie vorstelle, informiere, Alternativen aufzeige. "So kann jeder das richtige für sich finden", sagt Daniela Gust. Die Nachfrage bestätigt: Der Weg ist richtig.

Ganz klassisch bildend, nämlich schulbildend: die Kurse für Hauptschul-Abschlüsse, für Buchführung, Bewerbungstrainings und Karriere, Zehn-Finger-Schreiben auf dem PC, Umgang mit dem Computer. Diese Kurse finden meist in Kevelaer statt – weil da die entsprechenden Geräte vorhanden sind. Das Angebot wird noch im Laufe des Jahres aktualisiert. Mehr Kurse für Apple-Produkte wie den Mac gibt es schon jetzt. Stark gefragt: Computerkurse speziell für Senioren oder für Frauen. Neu im Angebot: Seminare für den Umgang mit Adobe Dreamweaver.

VHS-Programmhefte liegen ab heute in Goch, Uedem, Kevelaer und Weeze an den üblichen Stellen zum Mitnehmen aus.

(RP)
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