Goch Tirsan-Spende: Kammer ist bestürzt

Goch · Der Arbeitnehmervertreter in der Vollversammlung der Handwerkskammer Düsseldorf, Stefan Welberts, zeigt sich bestürzt über das Verhalten der Kreishandwerkerschaft Kleve in Bezug auf die zum Tirsan Konzern gehörende Firma Kässbohrer. Die Kreishandwerkerschaft Kleve hat daran mitgewirkt, dass ein Kompromiss zwischen Belegschaft und Arbeitgeber gekippt worden ist, wonach für die Mitarbeiter der Fahrzeugbaufirma Kässbohrer, die zum 31. Juli schließt, eine Abfindung in Höhe von etwa 1000 Euro pro Mitarbeiter gezahlt werden sollte.

"Dass sich die Kreishandwerkerschaft Kleve gegenüber den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Handwerk so verantwortungslos zeigt, ist unglaublich", sagt Welberts, Arbeitnehmervertreter in der Vollversammlung der Handwerkskammer Düsseldorf.

Unterstützung erhält er vom Arbeitnehmer-Vizepräsidenten der Handwerkskammer Düsseldorf, Hans Josef Claessen: "Der ausgehandelte Kompromiss war für alle tragbar. Zumal das Unternehmen bereits im März 500 000 Euro in Aussicht gestellt hatte. Dass die Kreishandwerkerschaft Kleve diesen Kompromiss nun gekippt hat, wird der sozialen und wirtschaftlichen Verantwortung des Handwerks nicht gerecht. Ein solches Verhalten konterkariert insbesondere die Anstrengungen der Handwerkskammern, mit einer groß angelegten Imagekampagne das Ansehen des Handwerks in der Bevölkerung zu verbessern."

"Dass die Kreishandwerkerschaft Kleve mit ihrem Geschäftsführer Achim Zirwes auch noch eine Spende in Höhe von 20 000 Euro von der Firma Tirsan just zu diesem Zeitpunkt bekommt, und die Mitarbeiter, die jahrelang treu dem Unternehmen zur Verfügung standen, vor dem Nichts stehen, ist für mich der Zynismus überhaupt", ergänzt Welberts die Kritik an dem Verhalten der Kreishandwerkerschaft.

(RP)
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