Goch Geschichte zum Radeln

Goch · "Pfalzdorf mal anders": Warum heißt die Reuterstraße so, wie sie heißt? Warum besteht Pfalzdorf eigentlich aus drei Dörfern? Einblicke in die Geschichte gibt eine ganz besondere Radtour, zu der drei Vereine gemeinsam einladen.

goch-pfalzdorf Es gibt Namen, die gibt's eigentlich gar nicht. Warum, nur mal ein Beispiel, heißt die Braune-Rocker-Straße so, wie sie heißt? Wer hieß mal so? Johannes Verhoeven, Vorsitzender des Heimat- und Verschönerungsvereins Pfalzdorf, grinst. "Nein, Sie irren in diesem Fall, wenn Sie meinen, der Straßenname soll an einen bekannten Pfalzdorfer erinnern. Der leitet sich schlicht und einfach von ,braunem Roggen' ab!"

Aha! Wieder was gelernt. Und lernen . . . kann Spaß machen, wenn man's in geselliger Runde tut, dazu noch an frischer Luft. Ein Ansatz von vielen für "Pfalzdorf mal anders". Genau so haben der Heimatverein, die KAB und der Pfälzerbund sich das gedacht, als sie, wie Johannes Verhoeven im RP-Gespräch berichtete, die Tour planten. Geradelt wird – unter der Regie des Heimat- und Verschönerungsvereins – ja regelmäßig. Auf der Tradition aufbauend gibt es jetzt die Neuerung. Verhoeven: "Wir wollen mit hoffentlich vielen Teilnehmern am kommenden Sonntag einfach mal durch Pfalzdorf fahren und die Geschichte des Ortes erkunden. Sie hört ja nicht im Jahre 1799, mit der Ansiedlung der Pfälzer, auf!"

Viele Neubausiedlungen

Allerdings! Als Pfalzdorf vor 40 Jahren Ortsteil von Goch wurde, hatte das Dorf 1750 evangelische und 3200 katholische Bewohner. Inzwischen sind es an die 7000! Verhoeven: "Es sind viele Neubausiedlungen entstanden, die nicht nur von Menschen aus den Nachbarorten bewohnt werden. Viele zogen auch der besseren Wohnqualität wegen aus dem angrenzenden Ruhrgebiet zu und fühlen sich offensichtlich wohl hier." Und es gebe, gerade durch die Erschließung der Neubaugebiete in den vergangenen Jahren, so viele Pfalzdorfer Neubürger, an die man bei der Planung dieser Tour ganz besonders gedacht habe.

Johannes Verhoeven wird gemeinsam mit Philipp Appenzeller vom Pfälzerbund die Radtour führen und erläutern, was es zu sehen gibt, was es zu wissen gilt. "Wir halten an verschiedenen markanten Punkten Pfalzdorfs an, da gibt es dann jeweils kurze Erläuterungen. Anschließend, gegen 15 Uhr, kommen wir im Jugendheim zusammen. Dazu sind Radfahrer und auch ,Nichtradfahrer' eingeladen", so Verhoeven weiter. Da gibt es dann noch eine gemütliche Runde bei Kaffee und Kuchen. Außerdem steht ein kleiner Vortrag über Pfalzdorf auf dem Programm.

Die Radtour auf den Spuren der Pfälzer – ein Beispiel dafür, wie in Pfalzdorf alles ineinander greift: Die KAB hatte die Idee für die Tour – und die Umsetzung war einfach, weil der Heimat- und Verschönerungsverein ohnehin regelmäßig Fahrten anbietet, die sich zu einer Volks-Bewegung (im Wortsinne) entwickelt haben und sehr beliebt sind. Das Ganze ist übrigens für die Teilnehmer nicht mit Kosten verbunden, auch für Kaffee und Kuchen nach der Radtour muss man nichts bezahlen. Die Zusammenarbeit der drei beteiligten Vereine macht es möglich.

(RP)
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