Goch "Stringtime ohne Lintzen – das traue ich uns 2013 nicht zu"

Goch · Er wurde am heftigsten gescholten: Dr. Stephan Mann, Leiter des Gocher Museums und kommissarischer Chef der KulTOURbühne, steckte viel persönliche Kritik in Sachen Stringtime-Aussetzung ein. Aber er schlägt nicht zurück.

 Stephan Mann ist der Leiter des Gocher Museums.

Stephan Mann ist der Leiter des Gocher Museums.

Foto: Evers, Gottfried

Herr Dr. Mann, warum haben Sie beschlossen, mit der Stringtime ein Jahr zu pausieren?

Stephan Mann Es ist wirklich so: Wir müssen, in der jetzigen Situation, in der Helmut Lintzen nicht zur Verfügung steht, erst mal durchatmen. Wissen Sie — wenn wir jetzt ganz einfach die Stringtime ohne ihn organisieren könnten, aus dem stand, wenn wir all das Hintergrundwissen um die Organisation hätten — dann könnte man ja auch sagen, was hat Helmut Lintzen eigentlich gemacht, er ist leicht zu ersetzen. Genau das ist er aber nicht.

War denn die Stringtime seine Privatveranstaltung?

Mann Er war allein verantwortlich. Und er hat bei jeder Stringtime, stets allein und sofort wichtige Entscheidungen treffen müssen. So hat er sich im Laufe der fast zwei Jahrzehnte, die es die Stringtime in Goch gibt, ein so großes Maß an Erfahrung, an Fachwissen angeeignet, das er wirklich nur alleine hat, so dass es unmöglich erscheint, sich da von jetzt auf gleich zuzutrauen: Wir kriegen das sofort ohne ihn hin. Aber das traue ich mir, traue ich allen beim KulTOURbühne-Team für das nächste Frühjahr noch nicht zu.

Was ist denn mit dem Fachwissen von Herrn Michel, der Sie nun so angreift?

Mann Was seinen Part bei den Stringtimes betrifft, können wir das mit Sicherheit. Aber mit der Planung, der Organisation hatte er im Wesentlichen nichts zu tun. Sein Part war und ist der Künstlerische, der Musikalische.

Mögen Sie eigentlich Musik?

Mann Ja, selbstverständlich! Seit Kindertagen gehört Musik zu meinem Leben, ich bin mit klassischer Musik aufgewachsen, sie durchzieht meine ganzen Biographie. Wieso fragen Sie?

Weil Herr Michel behauptet, Sie hätten sich ohnehin nie bei den Stringtimes blicken lassen.

Mann Das ist grundfalsch. Bei jeder Stringtime war ich dabei. Wegen der Musik. Und weil ich weiß, wie wichtig sie ist. Für die, die mitmachen, für Goch. Schauen Sie, wie aktiv das Museum ist, Jugendliche an Kunst und Kultur heranzuführen. Schon von daher gehöre ich zu den eifrigsten Verfechtern der Stringtime.

RP-Redakteur Thomas Claassen stellte die Fragen

(RP/rl)
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