Damit hat die Top-Schwimmerin der Gelderner Delphine ihre erste Medaillenchance bei den Titelkämpfen, die bis einschließlich Samstag im Berliner Europa-Sportpark ausgetragen werden, verspielt. Doch ihr Trainer ist guter Dinge, dass die 13-Jährige mit (mindestens) einer Medaille ins Gelderland zurückkehrt. "Caroline bestreitet noch vier weitere Wettkämpfe. Sie hat in der Vergangenheit gezeigt, dass sie die Zeiten drauf hat, die eventuell sogar zu Gold reichen", sagt Jörg Löcker. Seine Musterschülerin geht nach dem missglückten Auftakt in den nächsten Tagen noch in folgenden Disziplinen auf Medaillenjagd: 100 Meter und 200 Meter Freistil, 100 Meter Schmetterling und 200 Meter Lagen.

Der begabten Sportlerin, die in Wesel-Büderich zu Hause ist, macht zurzeit allerdings ein Handicap zu schaffen, das ihr gestern vielleicht den Einzug ins Finale gekostet hat. Schon seit Monaten wird Caroline Friedrich von Verspannungen im Schulterbereich geplagt. Löcker: "Deshalb fehlen ihr rund 300 Trainingskilometer im Wasser. Das macht sich natürlich bemerkbar." Dabei dürfte sich in diesem Jahr entscheiden, wohin die sportliche Reise des Mädchens führt. Ihr Jahrgang 2003 ist für die Auswahltrainer des Deutschen Schwimmverbandes (DSV) besonders interessant - die Top-Talente von heute könnten in vier Jahren reif für die Olympischen Spiele in Tokio sein. "Wenn Caroline den Weg in Richtung Leistungssport einschlagen möchte, muss sie unseren Verein im Sommer verlassen. Wir können ihr nicht die Voraussetzungen bieten, um auf Dauer ganz oben mitmischen zu können", erklärt Löcker. Als Option steht ein Wechsel zur SG Dortmund im Raum - eine Entscheidung soll nach Möglichkeit vor Beginn des nächsten Schuljahres fallen.

Der Name "SC Delphin Geldern" taucht in diesen Tagen bei den Deutschen Jahrgangs-Meisterschaften in Berlin noch ein weiteres Mal in den Starterlisten auf. Jonas Klemm (Jahrgang 2000) ist zum dritten Mal in Folge im Kreis der talentiertesten Schwimmer aus ganz Deutschland vertreten. Für den jungen Mann aus Geldern gilt allerdings das olympische Motto "Dabei sein ist alles". Gestern absolvierte der 16-Jährige den Vorlauf über 50 Meter Freistil in 25,50 Sekunden und landete damit in der Gesamtwertung auf Rang 23. Auf ein ähnliches Resultat hofft der Schüler bei seinem Start über 100 Meter Freistil. Jörg Löcker ist jedenfalls stolz auf seinen Schützling: "Ich kann mich noch gut an den zehnjährigen Jungen erinnern, der gar nicht so viel Lust auf Training hatte. Und jetzt schwimmt er bei der Deutschen Meisterschaft mit. Das ist doch was !"