Emmerich "Gorilla" klaute Handy auf offener Straße

Emmerich · An Karnevalssonntag ereignete sich um die Mittagszeit auf dem Geistmarkt ein kurioser Straßenraub. Auch auf dem Raiffeisenplatz kam es am helllichten Tag zu einem Überfall. Emmericher dennoch wenig besorgt um Sicherheit.

 Diese nachgestellte Szene eines Raubüberfalles in einer Tiefgarage hat sich zwar nicht in Emmerich abgespielt, gefühlt nehmen die Taten in der Stadt aber zu.

Diese nachgestellte Szene eines Raubüberfalles in einer Tiefgarage hat sich zwar nicht in Emmerich abgespielt, gefühlt nehmen die Taten in der Stadt aber zu.

Foto: dpa

Dass es an Karneval schon mal passieren kann, einem "Gorilla" auf dem Geistmarkt zu begegnen, ist an den jecken Tagen nichts Außergewöhnliches. Dass dieses Ungeheuer einem dann aber das Handy aus der Hand reißt und flüchtet, schon eher. Genau so ist es einem 19 Jahre alten Mann aus Rees am vergangenen Karnevalssonntag in Emmerich passiert. Wenige Tage später - diesmal auf dem Raiffeisenplatz - wurde ein 34-Jähriger ebenfalls am helllichten Tag und auf offener Straße seines Portemonnaies sowie seines Rings beraubt. Die Rheinische Post hat Passanten in der Innenstadt gefragt, wie sicher sie sich noch in Emmerich fühlen.

Das Ergebnis: Obwohl die Zahl der Raubüberfälle in der Stadt zumindest gefühlt zugenommen hat, wähnen sich die Emmericher bei ihren Einkaufstouren in Sicherheit - zumindest tagsüber. Bodo Meschkapowitz ist einer von ihnen. Der 51-jährige sagt: "Mit ist noch nie etwas aufgefallen, es ergab sich keine Situation, wo ich hätte helfen können, oder ich gar selbst bedrängt wurde." Am Tag sei es in Emmerich "ruhig und sicher".

Johanna Beiker, 45 Jahre, rät dazu, "generell aufzupassen". Aber auch sie fühle sich beim Einkaufsbummel in der Stadt sicher: "Bei mir vor der Haustür wurden schon einmal Fahrräder gestohlen, aber in der Stadt ist mir bislang nichts aufgefallen", sagt die Emmericherin.

Pia de Vries macht sich am Tag wenig Gedanken um ihre Sicherheit. Am Abend sieht das schon anders aus. "Und dann habe ich auch nicht bloß Angst vor Raubüberfällen", sagt die 21-jährige aus Emmerich.

Das Ehepaar Frank und Gabi Jansen reagierte ob der neuerlichen Überfälle betroffen. "Das zeigt mal wieder, dass so etwas jedem passieren kann", sagt die 48-jährige Gabi Jansen. Ihr Mann, 51 Jahre, fühlt sich trotzdem sicher, wenn er in der Stadt spazieren geht. "Tagsüber ist das kein Problem", sagt er.

Seine Frau berichtet: "Von einem Kollegen habe ich gehört, dass im Zug hierher schon öfter mal Handys und Geld gestohlen wurde. In Emmerich selbst habe ich das noch nicht so wahrgenommen." Weiter sagt sie, dass sie sich "tagsüber zwar sicher fühle", doch sobald es dämmrig wird, habe man "ein ungutes Gefühl - vor allem wenn man als Frau alleine durch die Stadt läuft." Eine weitere Frau, die namentlich nicht genannt werden wollte, sagte: "Tagsüber fühlt man sich weitaus sicherer als abends."

Ob die Zahl der Raubüberfälle in letzter Zeit tatsächlich gestiegen ist, konnte die Polizei auf Anfrage nicht bestätigen. Erst im kommenden Monat will sie sich zum diesem Thema äußern. Dann sollen die Zahlen zur Kriminalstatistik für das vergangene Jahr im Beisein des Landrats bekanntgemacht werden.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort