Duisburg Sommerkino als Treffpunkt

Duisburg · Das Filmvergnügen im Landschaftspark wurde von der Loveparade-Katastrophe getrübt, doch erweist sich die Freiluftveranstaltung als ein Mittel, den Schock zu verkraften. Viele Vorstellungen sind ausverkauft.

Kai Gottlob, Geschäftsführer des Filmforums, das für das Programm beim beliebten Stadtwerke-Sommerkino im Landschaftspark Duisburg-Nord zuständig ist, hatte nach der Loveparade-Katastrophe ernsthaft überlegt, "alles abzusagen". Das wäre angesichts der vielen verkauften Karten zwar schwierig, aber durchaus möglich gewesen. Man habe sich nach einigem Besinnen aber anders entschieden. Es müsse die Möglichkeit bleiben, dass sich Menschen ablenken können.

Gleichwohl fuhr Gottlob am Abend der Katastrophe vom Dellplatz, wo "die Hölle los war", in den Landschaftspark. Vor dem Filmstart informierte er die rund 900 Besucher über das furchtbare Geschehen wenige Stunden zuvor und teilte die Entscheidung mit, dass die geplanten samstäglichen Diskonächte abgesagt werden. Niemand habe sich beschwert, alle zeigten Verständnis, so Gottlob. Der Film "Der Kautions-Cop" wurde ohne besondere Vorkommnisse am 24. Juli gezeigt. Die Besucher hätten danach schweigsamer als sonst den Veranstaltungsort verlassen, berichtet Gottlob.

Auch an den folgenden Abenden seien die Filme "ruhig" gestartet worden. Es wurde nicht, wie sonst üblich, die Wartezeit mit Livemusik verkürzt. Den Menschen sei nicht nach ausgelassenem Feiern zumute gewesen, wohl aber sei das Redebedürfnis erkennbar groß gewesen. Das Sommerkino wurde gerade in den ersten Tagen nach der Loveparade-Katastrophe zu einem Treffpunkt, wo viele Menschen nicht nur zum Filmeschauen zusammenkamen, sondern auch, um Gemeinschaftsgefühl zu erleben. Auf der Website des Stadtwerke-Sommerkinos wird seit der Katastrophe an die Opfer vom 24. Juli erinnert. Die Seite ist nun nicht mehr farbig, sondern schwarzweiß.

Mehr als 80 Prozent Auslastung

"Das Leben geht weiter" ist nicht nur ein Filmtitel. Mittlerweile ist vor dem Kinostart wieder Musik zu hören. Und wie in jeder Sommerkino-Saison testet das Filmforum-Team, wie man die Aufführungen technisch, etwa bei der Projektion, noch weiter verbessern kann. Natürlich würden jetzt auch noch einmal die Sicherheitsstandards überprüft. Fakt ist, dass der Vorverkauf noch nie so gut lief wie in diesem Jahr. Kai Gottlob rechnet mit einer Auslastung von mindestens 80 Prozent.

Das Sommerkino endet am 15. August. Schon jetzt gibt es für folgende Filme keine Karten mehr im Vorverkauf, weil sie ausverkauft sind: "Soul Kitchen" (4. August), "Shutter Island" (5. August), "Avatar – Aufbruch nach Pandora" (6. August). "Sex and the City 2" (7. August), "Die Päpstin" (11. August), "Inglourious Basterds" (13. August), "Robin Hood" (14. August) und "Für immer Shrek" (15. August).

(RP)
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