RP-Serie Gesund Und Vital In Duisburg Mobiler und fitter durch gezielte Bewegung

Duisburg · Das Therapie- und Bewegungszentrum des Klinikums Duisburg hält Angebote für alle Gruppen bereit.

 Auch mit einfachen Geräten wie einem Reifen lässt sich gezielt trainieren. Daniela Schwarz (l.) macht die Übungen vor. Die Teilnehmer haben schnell den richtigen Bogen raus.

Auch mit einfachen Geräten wie einem Reifen lässt sich gezielt trainieren. Daniela Schwarz (l.) macht die Übungen vor. Die Teilnehmer haben schnell den richtigen Bogen raus.

Foto: ralf hohl

Strenge Bettruhe und bloß nicht bewegen, diese Zeiten gehören längst der Krankenhausvergangenheit an. Heute beginnen für den stationären Patienten quasi sofort nach der Einlieferung die Reha-Maßnahmen. "Die Patienten werden sofort therapiert, spätestens jedoch 24 Stunden nach der Aufnahme", sagt Joanna Borth-Kaminski, Leitende Physiotherapeutin im Therapie und Bewegungszentrum des Klinikums Duisburg. Im stationären Bereich arbeitet dort ein interdisziplinäres Team aus Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Logopäden gleich am Krankenbett mit den Patienten, und zwar ganz individuell, jeweils auf das Krankheitsbild und den körperlichen Zustand des Patienten angepasst.

 Schwimmlehrer Jerry Doemges bringt den Kinder spielerisch das Schwimmen bei. Am Wochenende sind die Väter mit dabei.

Schwimmlehrer Jerry Doemges bringt den Kinder spielerisch das Schwimmen bei. Am Wochenende sind die Väter mit dabei.

Foto: Hohl, Ralf (hohl)

Joanna Borth-Kaminski koordiniert die Einsätze am Krankenbett. "Wir haben uns alle spezialisiert und arbeiten stets auf der selben Station", sagt sie. Denn schließlich hat ein Schlaganfall-Patient in der neurologischen Früh-Reha ganz andere Bedürfnisse als ein Patient nach einer Bandscheiben-OP oder nach einem Herzinfarkt. Eins ist aber überall gleich: "Einen Tag nach der OP werden die Patienten wieder mobilisiert".

Das gezielte Arbeiten mit dem Patienten soll ihm helfen, möglichst schnell wieder auf die Beine zu kommen. Und so arbeiten in den Akutkliniken die Therapeuten an 365 Tagen im Jahr. Die Schwerpunkte der Arbeit liegen im Bereich der Neurologie, der Neurochirurgie und der Geriatrie. Ein Neuropsychologin unterstützt dabei die Therapeuten. Denn eines ist besonders wichtig: "Die Patienten immer wieder zu motivieren", sagt Joanna Borth-Kaminski. Schließlich sollen sie möglichst schnell wieder auf die Beine kommen, um ihren Alltag nach Möglichkeit wieder allein bewältigen zu können.

Außerdem haben die Therapeuten immer einen Blick darauf, was mit dem Patienten nach der Entlassung geschieht. Der Sozialdienst schaut, was der Patient zu Hause benötigt. Beispielsweise auch eine anschließende Teilnahme am Rehabilitationssport am Institut für Gesundheitssport am Klinikum Duisburg, kurz IGS. Hier greift die stationäre Therapie mit der ambulanten ineinander.

Die Heilbehandlung wird von der Krankenkasse getragen. Für die einzelnen Krankheitsbilder werden spezielle Angebote bereitgehalten. Den größten Anteil daran haben derzeit die Herzsportgruppen. Insgesamt 13 gibt es davon, eine inzwischen auch am Abend. Die ist speziell für Berufstätige eingerichtet worden. "Patienten mit einem Herzinfarkt werden immer jünger", sagt Daniela Schwarz, die die Sportangebote des Therapie- und Bewegungszentrums koordiniert. Um diesen Patienten Rechnung zu tragen, wurde die Gruppe am Abend ins Leben gerufen. "Die füllt sich inzwischen", sagt Daniela Schwarz. Bei Bedarf werde eine weitere eingerichtet.

Aber auch für Schlaganfallpatienten, Menschen mit orthopädischen Erkrankungen oder für Diabetiker gibt es speziell auf sie zugeschnittene Sportangebote. Dabei gehen die Kursleiter gezielt auf jeden einzelnen ein. "Wichtig ist erst einmal, dass sich die Teilnehmer in der Gruppe wohlfühlen und jeder seinen eigenen kleinen Erfolg hat", sagt Daniela Schwarz. Und dabei spielt das Alter keine Rolle. Auch wer seit der Schule keinen Sport mehr getrieben hat, wird in den Gruppen entsprechend seiner Fähigkeiten gefördert. Haben die Teilnehmer erst einmal angefangen, bleiben sie in der Regel auch nach der Förderung durch die Krankenkasse ihrer Gruppe treu.

Aus den Erfahrungen in der Gruppe bilden sich zudem immer wieder neue, spezialisierte Angebote heraus wie der Sport bei Knie- und Hüfterkrankungen oder eine spezielle Osteoporose-Gruppe.

(RP)
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