Duisburg Hilfreicher Alltagsbegleiter für Senioren

Duisburg · Es gibt jetzt einen Seniorenwegweiser für Rheinhausen und Rumeln-Kaldenhausen. Er listet wichtige Anlaufstellen für ältere Menschen auf und kann auch Gold wert sein für pflegende Angehörige.

Die stellvertretende Bezirksbürgermeisterin Katharina Gottschling hat den Telefonhörer in die Hand genommen und buchstäblich jede Arztpraxis im Bezirk angerufen. Zu manchen Ärzten ist sie auch persönlich gegangen, um für den neuen "Seniorenwegweiser Rheinhausen und Rumeln-Kaldenhausen" zu werben. Schließlich soll die Broschüre so umfassend wie möglich sein und das gesamte Angebot umfassen. Die übrigen Mitglieder des Arbeitskreises Senioren haben in den vergangenen zwölf Monaten nicht weniger Einsatz gezeigt. Deshalb waren sie gestern auch ein wenig stolz, als sie das Ergebnis ihrer Mühen präsentierten.

62 Seiten umfasst der kostenlose Seniorenwegweiser, der in einer Auflage von 5000 Stück gedruckt wurde und ab Montag, 31. März, erhältlich sein wird. Farbe, ein großes Schriftbild und viele alte und neue Fotos mit Motiven aus dem Bezirk lockern das Ganze auf.

"Uns ist es wichtig, dass unsere Senioren so lange wie möglich in ihren eigenen vier Wänden leben können", sagt Gottschling. Der Wegweiser soll ihnen helfen, den Alltag zu meistern. Und er soll auch ein wichtiges Hilsmittel für pflegende Angehörige sein, betont Cordula Römer, Leiterin des Begegnungs- und Beratungszentrums (BBZ) der Awo in Rumeln-Kaldenhausen. Seniorenberatung, sagt sie, werde zwar an verschiedenen Stellen angeboten. "Aber das ist nicht ausreichend." Cárry Stief, ihre Kollegin vom Awo-BBZ Rheinhausen, stimmt ihr zu: "Wir stellen bei unserer Arbeit immer wieder fest, dass großer Unterstützungsbedarf besteht. Und es gibt auch ein großes Angebot. Aber viele Angebote sind den Menschen leider nicht bekannt."

Mit dem neuen Seniorenwegweiser soll sich das ändern. Er listet alle Anlaufstellen auf, die für Senioren interessant und wichtig sein könnten. So sind unter der Überschrift "Medizinische Versorgung" Adressen und Telefonnummern von Ärzten, Physiotherapeuten, Fußpflegeexperten, Logopäden, Apotheken und Sanitätshäusern aufgeführt. Unter die Stichwörter "Gesundheit und Pflege" fallen ambulante, stationäre, Kurzzeit- und Tagespflegeeinrichtungen. "Rat und Hilfe" gibt es bei der Senioren-, der Sozial, der Schuldner- und Insolvenz- sowie der Rentenberatung. Außerdem werden hier Kontakt- und Beratungsstellen für Menschen mit seelischen Problemen und Abhängigkeiten genannt. Speziell zum Thema "Demenz" gibt es allgemeine Informationen, zudem sind Beratungs- und Betreuungsstellen im Bezirk aufgelistet. Auch "Vorsorge" ist ein Thema. Die Broschüre informiert über das Betreuungsgesetz, nennt Beratungsstellen und Bestattungsunternehmen. Unter der Überschrift "Seelsorge" sind die Pfarrer der evangelischen und katholischen Kirchengemeinden samt Telefonnummern aufgelistet. Unter das Stichwort "Mobile Versorgung fallen Essen auf Rädern, Mahlzeiten-Lieferdienste, Schlüsseldienste, mobile Friseure und private Seniorenbetreuung. Für die Freizeitgestaltung werden Spiel-, Sport- und Begegnungsangebote empfohlen. Unter "Mobilität" werden der DVG-Begleitservice, Unterstützung bei Zugreisen und der Fahrdienst der Stadt Duisburg genannt. Auch das Thema "Einkauf" spielt eine Rolle. Der Wegweiser nennt Geschäfte mit Lieferservice, Stellen, an denen es gebrauchte Möbel, Haushaltsgegenstände und Kleidung gibt sowie Lebensmittelausgaben. Und schließlich sind unter der Überschrift "Wohnen" die Wohnberatungsagentur der Stadt Duisburg, Akuthilfestellen, Wohnprojekte und Hausnotrufstellen aufgeführt. Ganz am Ende gibt es eine Seite mit Notfallnummern.

"Wir hatten mit rund 50 Seiten gerechnet, jetzt sind es mehr als 60", sagt Jürgen Voß, Arbeitskreissprecher und Leiter der Diakonie Duisburg-West des Diakonischen Werkes Kirchenkreis Moers. "Da steckt sehr viel Arbeit drin. Aber das zeigt ja auch, wie viele Angebote es gibt."

(RP)
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