Duisburg Folkwang-Klavierklasse Sigfridsson: Sensationen

Duisburg · Ein Konzert-Muss in jedem Semester am Standort Duisburg der Folkwang-Universität der Künste ist der Klavierabend der Klasse von Prof. Henri Sigfridsson. Jetzt war es wieder so weit, sieben Studierende spielten auf praktisch professionellem Niveau zehn überwiegend virtuose Werke, überwiegend aus dem 19. Jahrhundert, von sieben Komponisten.

 Renommierter Folkwang-Professor: Henri Sigfridsson.

Renommierter Folkwang-Professor: Henri Sigfridsson.

Foto: M. Borggreve

Es begann eher verinnerlicht, wie Michael Pantillon zwei der Drei Klavierstücke D 946 von Franz Schubert und Doryon Kim drei der Fantasien op. 116 von Johannes Brahms hinlegte. Raimu Satoh vermittelte uns die erfreuliche Begegnung mit zwei der Préludes op. 103 von Gabriel Fauré und der Etüde Nr. 16 "Pour Irina" von György Ligeti (1923-2006). Sara Matsuu kontrastierte die Nocturne Es-Dur op. 9 Nr. 2 von Frédéric Chopin mit dem zweiten Heft von Brahms' Variationen über ein Thema von Paganini op. 35.

Spätestens hier waren wir in der halsbrecherischen Abteilung angelangt, folgte eine Sensation auf die andere. Klare Kante ist das Markenzeichen der Klasse Sigfridsson, so dass die Musik zu sich selbst kommen kann. Höhepunkt war der Auftritt des chinesischen Klavier-Vulkans Guilin Yang. Im knallroten Glitzerkleid meisterte sie die Konzertparaphrase über die Verdi-Oper "Rigoletto" von Franz Liszt und später dessen noch glänzendere "Rhapsodie espagnole". Selten wird die schwierige Aufgabe, sowohl die spieltechnischen Herausforderungen als auch den Stil von Liszt zu treffen, so kraftvoll gelöst. Aber auch Mayuko Hara kam dem mit Liszts "Après une lecture du Dante: Fantasia quasi Sonata" schon recht nahe.

Fast entspannend wirkte danach und zum Abschluss die Chaconne d-Moll aus BWV 1004 von Johann Sebastian Bach, deren Bearbeitung für Klavier durch Ferruccio Busoni bei Yumi Tanizaki ziemlich pfiffig erschien.

(hod)
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