Duisburg Auch abseits des Karnevals grandios

Duisburg · "De Höhner" gaben im Steinhof ein beeindruckendes Konzert mit Liedern, die weniger bekannt sind, aber auch mit den allseits beliebten Hits wie "Echte Fründe" und "Schenk mir dein ganzes Herz".

 "De Höhner" um Frontmann Henning Krautmacher (2.v.l.) spielten vor ausverkauftem Haus im Steinhof. Das Publikum hätte die erfolgreichen Musiker am liebsten gar nicht von der Bühne gelassen.

"De Höhner" um Frontmann Henning Krautmacher (2.v.l.) spielten vor ausverkauftem Haus im Steinhof. Das Publikum hätte die erfolgreichen Musiker am liebsten gar nicht von der Bühne gelassen.

Foto: Christoph Reichwein

Verkleidet war niemand im Publikum beim Konzert der Kölner Stimmungsband "De Höhner". Mit ihren Ohrwürmern sind die Jungs um Frontman Henning Krautmacher, der als Sänger und Gitarrist seit mehr als 30 Jahren zum Gesicht der Band geworden ist, aus dem Karneval überhaupt nicht wegzudenken. Dass Krautmachers Mitstreiter Hannes Schöner (Bassgitarre, Gesang), Jens Streifling (Gitarre, Saxofon, Klarinette), John Parsons (Leadgitarre), Wolf Simon (Schlagzeug) und Micki Schläger (Keyboard, Akkordeon) aber nicht nur "Karnevalstön" können, bewiesen sie einmal mehr bei ihrem Konzert in Huckingen.

Diesmal kamen die Kölner rein akustisch mit "handgemachter" Musik daher. Die aktuelle Konzertreihe unter dem Titel "Janz höösch" bedeutet allerdings nicht "ganz leise", ihre "Unplugged"- Konzertversion präsentieren "De Höhner" eher "gefühlvoll" und "ungeschminkt". Dass ihre Hit-Dauerbrenner wie "Echte Fründe", "Nimm mich so wie ich bin" und "Schenk mir dein ganzes Herz" auch an diesem Abend nicht fehlen durften, war selbstverständlich. Die oftmals umarrangierten Stücke sorgten auch in leicht veränderter Version für Begeisterung beim bestens aufgelegten Publikum ("Euch nehmen wir mit nach Kölle"). Da wurde geschunkelt, mitgesungen und der Band enthusiastisch zugejubelt.

Als die Band den Super-Song zur Handball-WM 2007 "Wenn nicht jetzt, wann dann" interpretierte, bebte der Steinhof geradezu und keinen hielt es mehr auf den Stühlen. Aber nicht nur die Klassiker wurden von den Musik-Fans gefeiert. Einen starken Eindruck machten die Höhner auch mit ihren stilleren und gefühlvollen Songs, die im Karneval nicht zu hören sind. Dazu gehörte das Lied "Stille Helden", das den unzähligen Ehrenamtlichen gewidmet ist, die "einfach helfen, ohne viel zu fragen" genauso wie der Song "Der Narr", dessen starker Text die wichtige Rolle der oft belächelten und herablassend behandelten "Außenseiter" ("Der Narr ist das Salz dieser Welt") würdigt.

Der außergewöhnlich lange Beifall zeigte, dass die "Kölsch-Rock-Band" mit diesem von Hannes Schöner beeindruckend gesungenen Titel - ganz stark dabei das Klarinetten-Solo von Jens Streifling -genau den Nerv der Steinhof-Besucher getroffen hatte. Der Meinung waren auch Ralf Linke und Claudia Kessel, die sich freuten "die Höhner mal ganz anders" zu erleben. Der Wedauer lobte ausdrücklich die "tolle Konzert-Atmosphäre" im Steinhof. "Es wäre nicht schlecht, wenn es bei einem solchen Konzert auch einen Stehplatz-Bereich geben würde", schlug Ralf Linke vor, das würde einem Live-Konzert dieser Güteklasse noch besser gerecht. Partnerin Claudia Kessel lobte die Harmonie in der Band: "Die verstehen sich offensichtlich alle sehr gut, das hat automatisch Auswirkungen auf die musikalische Qualität."

Ohne Zugaben ließ man "De Höhner" nicht von der Bühne. Und die hatten da "schon etwas vorbereitet". Passend zur vom Publikum frenetisch geforderten "Extra-Time" - immerhin stand die Band knapp drei Stunden auf der Bühne - starteten die Kölner mit dem Titel "Langer" ("Wir feiern heut einfach etwas länger") in die Konzert-Verlängerung.

Als danach mit "Viva Colonia" der absolute Party-Welthit der Höhner angestimmt wurde, gab es kein Halten mehr im Saal. Nach dem abschließenden "Maat et jot" fand ein tolles Konzert und ein Abend voller kölscher Lebensfreude endgültig sein Ende.

(RP)
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