Heerdt Neubau für Wohnheim der Krankenschwestern

Heerdt · Nach Abbruch des maroden Konvents der Dominikanerinnen ist der Bau eines Schwesternwohnheims geplant. 45 Bäume müssen vermutlich fallen.

 Das Dominikus-Krankenhaus

Das Dominikus-Krankenhaus

Foto: Andreas Endermann

Die Dominikanerinnen verlassen sukzessive bis zum 31. März das Dominikus-Krankenhaus. Nicht vorübergehend, wie es einst geplant war, sondern endgültig. Ursprünglich sollten sie zurückkehren, wenn ihr maroder Konvent durch einen Neubau ersetzt worden ist. Das gilt nun nicht mehr, weil sich die Dominikanerinnen aus Altersgründen ganz aus Heerdt zurückziehen (die RP berichtete).

Ein Grund dafür sind wohl auch die großen Bauvorhaben, die auf dem Gelände des Dominikus-Krankenhauses vorgesehen sind. In einem ersten Schritt haben die linksrheinischen Bezirksvertreter einer Bauanfrage zur Errichtung eines Wohnheims für die Krankenschwestern zugestimmt. Es soll nach Abbruch — ein Antrag dafür liegt vor — des Konvents in direkter Nachbarschaft zum Krankenhaus entstehen. Ein Investor plant dort ein fünfgeschossiges Gebäude mit 31 Schwesternwohnungen in der Größe von 28 bis 57 Quadratmetern. 45 Bäume müssen gefällt werden.

An diesem Punkt bissen sich die Stadtteilpolitiker fest. Die Grünen forderten ein detailliertes Gesamtkonzept über Baumfällungen und wollen nicht scheibchenweise informiert werden. Astrid Wiesendorf: "Ein denkbar schlechter Beginn, gleich so viele Bäume zu fällen." Von der Verwaltung war daraufhin zu erfahren, dass die Bezirksvertreter bereits dem Masterplan zugestimmt hätten, der auch einen Grünplan enthalten habe. Deshalb dürften sie nun nicht über Baumfällungen abstimmen. Das führte dann übrigens bei allen Fraktionen nicht gerade dazu, die Wogen zu glätten. Bezirksvorsteher Rolf Tups (CDU) meinte abschließend: "Wir wollen rechtzeitig vor den Fällungen vom Gartenamt informiert werden." Entgegen kommt den Bezirksvertretern die bereits eingesetzte Schonzeit für Bäume und Hecken, die jedes Jahr während der Nist- und Brutzeit gilt.

Wird der zweigeschossige Konvent mit den Wohnungen der Ordensschwestern, Aula, Klausur etc. abgebrochen, so soll die Kapelle erhalten werden. Dechant Michael Dederichs: "Wir gehen davon aus, dass dort keine Eucharistie mehr gefeiert wird." Denn auch Pater Georg werde Heerdt verlassen. Dafür spricht, dass der Raum bereits leergeräumt ist. Die sakralen Gegenstände wurden von den Ordensschwestern, die nach Berlin, Oberhausen und in das Mutterhaus nach Arenberg gehen, in Obhut genommen.

Die Geschäftsführung des Dominikus-Krankenhauses teilte auf Anfrage mit, dass die Kapelle vom Krankenhaus übernommen und künftig als Kulturstätte genutzt werde. Beispielsweise für interne sowie externe Veranstaltungen und Fortbildungen. Der Innenraum werde neu eingerichtet und mit modernen Medien ausgestattet.

(RP/ac)
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