Kaiserswerth Neuanfang für Förderverein Kaiserpfalz

Kaiserswerth · Mit einem erneuerten Vorstand will sich der Verein weiter für den Erhalt des historischen Gebäudes einsetzen und künftig auch Führungen für Familien und Kinder anbieten. Für die Öffnung des Archivs werden Ehrenamtliche gesucht.

 Der neue Vorstand des Fördervereins Kaiserpfalz, Jan Hinnerk Meyer und Hagen Lippe-Weißenfeld, bei einem Fototermin Anfang des Monats vor der Kaiserpfalz.

Der neue Vorstand des Fördervereins Kaiserpfalz, Jan Hinnerk Meyer und Hagen Lippe-Weißenfeld, bei einem Fototermin Anfang des Monats vor der Kaiserpfalz.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Der Förderverein Kaiserpfalz-Kaiserswerth hat seinen Vorstand komplett erneuert. Die vier Vorstandsmitglieder vertreten von ihrem Alter her drei Generationen und haben sich viel vorgenommen. "Zusammenfassen könnte man unsere Ziele unter den Stichworten 'bewahren, vermitteln und vernetzen'", sagt Hagen Lippe-Weißenfeld, 2. Vorsitzender des 1979 gegründeten Vereins. So nimmt sich der Verein der Pflege und des Erhalts der im Jahr 1184 erbauten Befestigungsanlage an, möchte aber auch das Wissen über das Bauwerk vermitteln und für Kaiserswerth wichtige Ziele, die auch über die Grenzen der Kaiserpfalz hinaus gehen können, mit Unterstützung von anderen Institutionen und Vereinen durchsetzen.

Beispielsweise will sich der Vorstand für eine Rückführung des 2009 bei Deichsanierungen gefundenen alten Plattbodenbootes aus dem späten 17. Jahrhundert einsetzen. Dieses befindet sich zurzeit im Archäologischen Landesmuseum Schleswig-Holstein, wo es noch in den nächsten Jahren aufwendig restauriert wird. "Das Boot wurde hier gefunden und sollte deshalb auch wieder nach Kaiserswerth kommen", sagt Jan Hinnerk Meyer, 1. Vereinsvorsitzender.

Auch eine erneute Bewerbung Kaiserswerths um die Aufnahme in die Liste als Unesco-Weltkulturerbe könnte sich Meyer durchaus vorstellen. "Von der Qualität her kommt der Stadtteil dafür in Frage. Allerdings müsste dann die Bewerbung sorgfältiger erfolgen und man müsste darin spüren, dass dies eine Herzensangelegenheit der Kaiserswerther ist, sie dahinter stehen", sagt Meyer. Diese Empathie hätte bei der Bewerbung im letzten Jahr gefehlt, die dann auch abgelehnt wurde. Um nicht nur die rund 150 Vereinsmitglieder zu erreichen, sondern alle Kaiserswerther, beteiligt sich der Förderverein an dem Gesprächskreis Kaiserswerth, in dem alle drei Monate Vertreter von Institutionen und Vereinen aus dem Stadtteil zusammenkommen. "Hier eingebrachte Ideen und Themen erhalten dann einen größeren Nachdruck", sagt Meyer.

Da sich der Vorstand erst neu formieren muss, wird der Verein in diesem Jahr noch mit wenigen Aktionen an die Öffentlichkeit treten. "Wir müssen uns erst noch kennenlernen, feststellen, welche Aufgaben welche Mitglieder übernehmen können und unsere Ziele genauer festlegen", sagt Lippe-Weißenfeld. Dabei stehen einige Ziele bereits fest. So möchte der Verein beispielsweise künftig Führungen anbieten, die neue Zielgruppen wie Kinder und Familien ansprechen sollen. "Durch den altersmäßig sehr gemischten Vorstand, wissen wir, welche Themen welche Zielgruppe interessieren könnten", sagt der Vorsitzende. Veranstaltungen, die über den Stadtteil hinausstrahlen, sollen in der Kaiserpfalz durchgeführt werden.

Bewährtes, wie das große Konzert der Kantorei der Evangelischen Kirchengemeinde Kaiserswerth oder die Beteiligung an dem landesweiten "Tag des offenen Denkmals" am zweiten September-Wochenende möchte man beibehalten.

Nicht zuletzt soll das Archiv des Vereins so aufbereitet werden, dass es von Gästen genutzt werden kann. "Dafür suchen wir aber noch ehrenamtliche Mitarbeiter, die uns bei dieser Aufgabe unterstützen", sagt Meyer.

(RP/ila)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort