Derendorf Kinderhilfezentrum sorgt für Jugendliche

Derendorf · Hinter hohen Mauern liegt an der Eulerstraße eine idyllische Zuflucht für Kinder. Das Kinderhilfezentrum, eine Einrichtung des städtischen Jugendamtes feiert jetzt ihr 40 jähriges Bestehen mit einem Fest mit Sport, Spiel und Informationsgesprächen.

Die Mädchen und Jungen, die hier betreut werden, vom Kleinkind bis zum jungen Erwachsenen, stammen aus schwierigen Familienverhältnissen. Mal ist ledige Mutter drogensüchtig und mit der Erziehung überfordert. Mal hat das Kind häusliche Gewalt erlebt. Mal wurde es einfach vernachlässigt. Der Leiter des Kinderhilfezentrums, Stephan Siebenkotten-Dalhoff: "Wir legen Wert darauf, dass wo es möglich ist, der Kontakt zu den Eltern nicht verloren geht."

Es gab schon dramatische Fälle, auf die Siebenkotten-Dalhoff allerdings nicht eingehen will. Viel lieber spricht er, dass die meisten Mädchen und Jungen später von hier aus in ein normales Leben entlassen werden konnten, nach Berufsvorbereitung ihren Weg machten. Michael Riemer, Geschäftsführer des Fördervereins: "Hochgerechnet sind es in den 40 Jahren rund 12 000 Kinder gewesen."

Die 175 Mitarbeiter geben allen in Not geratenen Mädchen und Jungen bis 13 Jahren schnelle und unbürokratische Hilfe rund um die Uhr. Viele bleiben hier für mehrere Jahre in Vollzeitpflege verarbeiten hier ihre zum Teil traumatischen Erfahrungen.

Ziel, so umreißt es Siebenkotten-Dalhoff, sei die emotionale Stabilität und allmähliche soziale Integration der Schützlinge. Dabei finden immer wieder auch Beratungsgespräche mit den Eltern statt. Darüber hinaus vermittelt das Kinderhilfezentrum Mädchen und Jungen auch an Pflegeeltern und beraten bei Adoptionsverfahren.

Hinweise auf Auffälligkeiten in der Familie bekommt das Jugendamt oder das Kinderhilfezentrum überwiegend von Lehrern und aus Vereinen. Siebenkotten-Dalhoff: "Nach vielen in den Medien geschilderten Fällen sind auch Nachbarn aufmerksamer geworden."

(RP)
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