Heerdt Im Westen viel Neues

Heerdt · Das Heerdter Schützenfest wartet mit allerhand Veränderungen auf. Erstmals feierte auch das Corps à la Suite mit.

 Ohne Uniform engagiert: Mitglieder des Corps á la Suite applaudieren der Parade der Heerdter Schützen.

Ohne Uniform engagiert: Mitglieder des Corps á la Suite applaudieren der Parade der Heerdter Schützen.

Foto: RP-Fotos. Anne Orthen

Sie hatten bei der Parade der Heerdter Schützen einen Ehrenplatz, waren aber als Ehrengäste nicht zu erkennen. Zum ersten Mal war das kürzlich gegründete Corps á la Suite beim großen Festzug dabei - ohne Uniform. Das ist beim Corps Programm. Es gibt seinen Mitgliedern die Möglichkeit, am Schützenbrauchtum teilzunehmen, ohne Verpflichtungen einzugehen. Und statt sich intensiv im Schützenwesen einzusetzen, konzentriert sich das Corps á la Suite auf soziales Engagement. Im Festzelt haben die Mitglieder einen reservierten Tisch. "Eigentlich war alles wie immer", fand Stefanie Königshausen, "nur dass es die versprochenen Freigetränke gab." Für Wolfram Müller gab es noch einen großen Vorteil. "Endlich können wir abends mit Hubertus einen trinken, ohne Angst zu haben am nächsten Tag aufgenommen zu werden", lacht er. Mittlerweile hat das neue Corps schon 25 Mitglieder, einige sind während des Schützenfestes dazugekommen. Schützenchef Andreas Bahners hatte den Erfolg vorhergesehen: Er hatte mit Schatzmeister Herbert Kögel auf die Mitgliederzahlen gewettet und gewonnen.

Das Corps á la Suite ist nur eine der Innovationen bei den Heerdter Schützen. Der neue Vorstand hat sich zur Aufgabe gemacht, dem Schützenwesen in Heerdt wieder etwas Aufwind zugeben, stagnieren die Mitgliederzahlen doch schon seit längerem. Dafür wurde ein Fest- Komitee gegründet, das sich einiges ausgedacht hat. "Wir wollen dieses Jahr erst mal schauen, was bei den Besuchern ankommt. Nächstes Jahr machen wir bestimmt noch was Anderes neu", resümierte der zweite Chef Lothar Gläser.

Das Schützenzelt wurde verkleinert, aber besser ausgestattet. "So haben wir ein schöneres Ambiente", findet Bahners. Die Abendprogramme wurden lockerer gestaltet, die Reden verkürzt. "Die Leute wollen nicht so lange sitzen und zuhören. Die wollen sich lieber unterhalten und feiern", so Gläser. Auch für die Gastronomie haben sich die Schützen etwas Besonderes ausgedacht. Samstag und Sonntag boten fünf Food-Trucks Pulled Pork und Burger als Ergänzung zum üblichen Kirmesangebot an. "Wir hoffen, damit ein Publikum anzulocken, das sich normalerweise von einem Schützenfest nicht angezogen fühlt", sagte Gläser.

Dass das traditionelle Biwak heute ausfällt, liegt aber hauptsächlich an den Bauarbeiten der Rheinbahn am Nikolaus-Knopp-Platz. Stattdessen werden die Schützen heute Nachmittag um 17 Uhr auf dem Schützenplatz sein und mit ihrem "Spiel ohne Grenzen" beginnen. Abgeordnete einzelner Kompanien werden dabei in verrückten Disziplinen gegeneinander antreten. So wird sich beispielsweise zeigen, wer der beste Entenangler ist. Auch im Eierlauf werden sich die Schützen messen. "Das geht so ein bisschen in die Nonsens-Richtung. Wir wollen die Zuschauer ja ein wenig bespaßen", so Gläser.

Bahners zeigt sich zufrieden mit dem diesjährigen Schützenfest. "Alles was ich mir erträumt habe, ist in Erfüllung gegangen. Wir haben einen neuen König gefunden und das Wetter bei der Parade ist gut." Der Freitag sei noch ein wenig mau gewesen. Bei dem Regen seien viele lieber zu Hause geblieben. Dafür war der Samstag ein großer Erfolg. "Da waren mehr Leute auf dem Festplatz als üblich." Das lag vielleicht auch an der Hermes House Band, die am neuen Mottoabend das Zelt zum Kochen brachte.

(RP)
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