Basketball „Es geht nicht über Nacht“

Kolja Bathow, 32, Geschäftsführer von Basketball-Zweitligist Magics, über Erwartungshaltungen, umstrittene Personalpolitik und Zielgruppen in der Sportstadt.

Herr Bathow, Sie haben einst ein Dreijahresprogramm vorgestellt, an dessen Ende der Aufstieg der Magics in die Erste Liga stehen sollte. Noch alles im Zeitplan?

Bathow Im Grunde genommen schon. Doch jetzt haben sich die Voraussetzungen geändert. Damals konnte noch niemand ahnen, dass die eingleisige Pro-A-Liga eingeführt würde. Jetzt spielen plötzlich ganz andere Kaliber in der Zweiten Liga mit.

Also Abschied vom schnellen Aufstieg?

Bathow Sehen Sie, mit unserem Etat müssen wir ganz einfach realistisch sein. Unsere finanziellen Mittel sind begrenzt, wir stehen damit im unteren Drittel der Tabelle. Diese Fakten kann man nicht vom Tisch wischen. Aber natürlich blinzeln wir nach oben. Wenn die Rahmenbedingungen bei uns stimmen, dann würden wir gerne mittelfristig erstklassigen Basketball in Düsseldorf anbieten.

Stichwort Rahmenbedingungen. Ihre Spielstätte in Reisholz war nicht immer zum Bersten gefüllt…

Bathow …es war aber auch nicht immer gähnende Leere. Wir hatten sicher unsere Ausreißer nach oben und unten. Das ist alles zu erklären. In den vergangenen fünf Jahren haben wir drei Mal die Halle gewechselt. Erst Rückertstraße, dann Leichtathletikhalle an der LTU-Arena, nun das Burg-Wächter Castello in Reisholz. Es braucht einfach seine Zeit, bis man als Verein irgendwo heimisch wird. Die Anhänger müssen sich daran gewöhnen. So etwas geht nicht über Nacht.

Ist Reisholz wieder nur eine Zwischenstation oder Wunschlösung?

Bathow Es gibt für uns überhaupt nichts an dieser Halle auszusetzen. Wir wollen sogar verstärkt im Süden der Stadt trommeln, so neue Zuschauer an uns binden.

Andere Vereine in Düsseldorf trommeln derzeit auch gewaltig um Kundschaft. Ist in der Sportstadt Düsseldorf überhaupt Platz für die Magics?

Bathow Da bin ich durchaus optimistisch. Wenn Sie auf die DEG anspielen, die peilt ganz andere Ziele an. Wir sind mit 2000 Zuschauern verdammt zufrieden, auch wenn wir die jetzt noch nicht im Schnitt erreichen können. Wir sprechen Leute zwischen 14 und 25 an, dazu junge Familien. Es ist eine ganz andere, eine sehr spezielle Zielgruppe. Die gibt es auch in Düsseldorf.

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