Theater in Düsseldorf-Heerdt Vorfreude auf das neue Stück

Düsseldorf · „Das Essen steht im Kochbuch, Schatz!“ heißt die Komödie, die ab 10. März im Pfarrzentrum in Heerdt zu sehen ist. Nach der Corona-Pause hat das Laien-Ensemble der KAB-Komödienbühne wieder besonders große Spielfreude.

Bisher hat die Komödienbühne nur das neue Stück geprobt, die Premiere steigt am 10. März.

Bisher hat die Komödienbühne nur das neue Stück geprobt, die Premiere steigt am 10. März.

Foto: Anne Orthen (orth)

Die aktuellen Aufführungen sind etwas Besonderes. Zwar konnte das Laien-Ensemble der KAB-Komödienbühne auch im vergangenen Jahr nach der Corona-Pause schon wieder auf der Bühne stehen, „um aber Abstand zu halten, hatten wir nur die halbe Saalauslastung“, sagt Gaby Melzer, die Kassiererin der Bühne, rückblickend. Jetzt ist aber wieder alles beim Alten und die Vorfreude groß – und das gilt auch für die Spielfreude für das neue Stück.

Bei den Proben holpert es zwar noch ein wenig, aber es ist deutlich zu spüren, dass die Darsteller voll in das Geschehen rund um die Komödie „Das Essen steht im Kochbuch, Schatz!“ von Regina Harlander eingetaucht sind. Ganz gleich, welche Rolle zugeteilt wurde – jeder springt ein, wenn ein in diesen Tagen meist aus Krankheit fehlender Kollege ersetzt werden muss. „Sie machen das so gekonnt und überzeugt, dass ich nur hoffen kann, dass sie anschließend auch reibungslos in ihr zugedachtes Rollenbild zurückfinden“, sagt Regisseur Siegbert Macha über sein Bühnenpersonal.

Der Titel der Komödie – er kann auch als Aufforderung zum Kochen anregen – verspricht auf jeden Fall einen äußerst kurzweiligen Inhalt. Schließlich ist es allein schon kurios, wenn die sittenstrenge Mutter (Waltraud) nach einem vom Zusammenprall mit einer Horde Wespen ausgelösten allergischen Schock nach drei Jahren im Koma plötzlich wieder aufwacht. Das bringt Sohn Albert in ziemliche Schwierigkeiten. Vor allem sein Liebesleben hat sich komplett verändert: Die Ehe mit Gerlinde ging in die Brüche und er ist frisch verliebt – ausgerechnet in Sylvia, jene Paartherapeutin, die seine Ex-Frau wegen der Lösung der Eheprobleme aufgesucht hatte. Das alles muss selbstverständlich vor der erwachten Mutter verheimlicht werden. Und als sich Gerlinde zu allem Überdruss einen vermeintlichen Callboy ins Haus bestellt, Kater Karli für ihren neuen Lebensgefährten gehalten wird und bei Tochter Christine plötzlich die Fruchtblase platzt, ist das Durcheinander perfekt.

Die sich daraus ergebenden kuriosen Szenen gehören zu einer Komödie einfach dazu. Denn ein „Drama mit komischem Inhalt“ garantiert vom Ursprung her pure Leichtigkeit und auch, dass der Ausgang glücklich ist. Zuvor aber sorgen Waltraud (Hildegard Wiedemann), Gerlinde (Sonja Zimmer), Christine (Carina Kontny), Sylvia (Maike Müller), Rita (Brigitte Mockel), Albert (Christoph Isenrath), Franz (Horst Laufs) und Rainer Zufall (Hartmut Osterwald) für reichlich Verwechslungen, Missverständnisse und den Schlussakkord einschließlich einer recht lautstarken Geburt.

An dem Willen, pure Unterhaltung auf die Bühne zu bringen, ist das komplette Ensemble mit großer Spiellust beteiligt. Schnell wird auf der Bühne vor der Probe auf Leitern stehend die fehlende Schabracken-Deko im Wohnzimmer – die Obstschale, Kerzenhalter, Wanduhr und rote Rosen dürfen nicht fehlen – angebracht. Es ist bürgerlich-wohnlich, aber als es heißt „Oma kütt“, wird doch noch einmal über alles drüber geschaut. Und so kann Oma mit Löckchen-Perücke auf Krücken und ihren Sohn gestützt die Herrschaft über ihre Familie einschließlich heftiger Beleidigungen auf den neuesten Stand bringen.

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